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Opa und der Wahlkampf

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Opa, wieder Zeit für unsere Monatskonferenz! Was hast du Neues im Netz erlebt?
Opa: Ich habe die deutsche Adresse vom Vatikan gefunden und denen dann auch eine Mail geschrieben.

Und was wolltest du von ihnen?
Opa: Na, ihnen mal sagen, wie ich die aktuellen Entwicklungen der Kirche sehe. Was mich stört, was sie anders machen könnten.

Gab's eine Reaktion?
Opa: Nein. Dabei ist es schon vier Wochen her, dass ich geschrieben habe. Aber wenn sie ihre Adresse öffentlich angeben, müssen sie auch damit rechnen, dass man ihnen schreibt. Finde ich.

Das sehe ich genauso. Aber vermutlich haben die nicht genügend Leute, um alle Mails zu beantworten.
Opa: Das kann gut sein. Ist aber schade.

Die letzten Wochen waren ja vor allem mit dem Bundestagswahlkampf gefüllt. Das verfolgst du sicher auch, oder?
Opa: Natürlich. Deine Oma und ich haben auch das TV-Duell gesehen.

Und wer hat für euch gewonnen?
Opa: Schwierig. Aber auch interessant, dass alle Sender da unterschiedliche Ergebnisse hatten. Beide hatten Schwächen, fand ich.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Im Internet fanden die Leute ja Angela Merkels Kette weitaus interessanter als ihre Argumente...
Opa: Die ist mir gar nicht aufgefallen. Annemarie schon, aber auch nicht, dass die Farben da verkehrt herum waren. Das haben wir erst am nächsten Tag in der Zeitung gelesen.

Es gibt ja auch im Internet Möglichkeiten, sich politisch zu informieren. Zum Beispiel gibt es ein Spiel, wo man die Positionen verschiedener Parteien vorgetragen bekommt und dann aussuchen kann, was einem am nächsten ist und dann...
Opa: Du meinst den Wahl-o-mat?

Äh, ja, genau. Du kennst dich aus.
Opa: Natürlich habe ich von dem gehört. Ich habe ihn aber noch nicht gemacht. Das ist mir zu blöd.

Weil du eh schon weißt, was du wählen wirst?
Opa: Einfach, weil ich finde jetzt ist eine Zeit, in der man die ganze Wahlberichterstattung und den Wahlkampf mit Vorbehalt genießen muss.

Das verstehe ich nicht?
Opa: Früher war es so, dass man in den Tagen vor der Wahl die Berichterstattung komplett eingestellt hat. Da war es unfein, am Tag der Wahl vor Bekanntgabe der Ergebnisse überhaupt darüber zu sprechen. Man wollte bloß nicht die Entscheidungen der Menschen beeinflussen. Das ist jetzt anders.

Also findest du es nicht gut, dass man sich in den neuen Medien die ganze Zeit informieren kann?
Opa: Doch, das ist schon gut und ja auch wichtig, dass man junge Leute erreicht. Aber ich brauche das für mich halt nicht.

Für mich sind bei dieser Wahl ja vor allem die Bildungs- und Sozialthemen wichtig. Wie ist das bei dir? Interessiert man sich als älterer Mensch vor allem für Gesundheitspolitik?
Opa: Nein, dafür habe ich mich schon immer interessiert. Aber halt auch für Bildung. Ich bin aber so rational davon auszugehen, dass die zukünftigen Entscheidungen in beiden Bereichen mich nicht mehr groß betreffen werden (lacht). Da muss ich dir übrigens noch eine Anekdote zu erzählen...

Und zwar?
Opa: Neulich ging ich auf dem Friedhof spazieren. Eine Radfahrerin hinter mir klingelte auf einmal, ich war ihr im Weg. Dabei hätte sie ja eigentlich schieben müssen. Als sie mich dann genauer sah, rief sie aber auf einmal "nicht erschrecken!" und stieg ab. Ich scheine doch wackeliger auszusehen, als ich das selbst wahrnehme.

Du hast auch eine Frage an Opa? Stell sie in den Kommentaren. Oder schick sie per Mail mit dem Betreff „Frag Opa“ an info@jetzt.de oder auf Twitter unter dem Hashtag #fragopa.

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