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Technik Kolumne (6): Wie kann ich meine Kreativität richtig nutzen?

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Vielleicht zeigst Du auch Deine Fotos bei Flickr oder hast ein Profil bei MySpace, lädst Videos bei YouTube hoch oder schreibst ein Blog bei Anbietern wie Blogger - oder sogar hier bei jetzt.de. Dann gehörst du zu der wachsenden Schar von Menschen, die „user-generated content“ produzieren, also Inhalte, die von Nutzern selbst hergestellt werden. Seit etwa zwei Jahren, mit dem Aufkommen des sogenannten „Web 2.0“ hat der Begriff Konjunktur. Dass im Internet die Nutzer selbst aktiv werden und Texte, Bilder, Filme oder Musik produzieren, ist eigentlich nichts Neues. Warum also der hippe englische Begriff für etwas, was die Leute schon lange machen?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Bekannte Angebote, die als Web 2.0-Sites gelten, sind die Foto-Community Flickr, der Videodienst YouTube, MySpace und Blogger.com. Sie bieten Nutzern eine Plattform, auf der diese ihre eigenen Inhalte einfach veröffentlichen können, ohne wissen zu müssen, wie HTML oder PHP funktionieren. Genauso wichtig ist aber der Community-Effekt (manche sagen, dass nur er den Erfolg der Sites ausmacht): die Möglichkeit sich mit anderen über die Bilder, Videos, Songs auszutauschen. Eine weitere Zutat zum Erfolg ist aber auch, dass Daten offen zugänglich sind, dass du zum Beispiel dein YouTube-Video problemlos in deinem Blog veröffentlichen kannst. Viele dieser Webdienste sind von größeren Firmen aufgekauft worden, als sich zeigte, dass sie Erfolg hatten: Der Fotodienst Flickr und die Link-Community del.icio.us gehören inzwischen Yahoo, YouTube wurde genauso wie Blogger.com von Google gekauft. Die Gründer sind damit zu Millionären geworden. Daraufhin haben alle möglichen Firmen Communities als Geschäftsmodell entdeckt. Sie stellen die Plattform zur Verfügung und die Nutzer liefern die Inhalte. Das Geld wollen die Firmen verdienen. Solange die Nutzer den angebotenen Service brauchbar finden, ist daran nichts auszusetzen. Eine Band, die ihre Stücke auf MySpace stellt und damit neue Fans gewinnt, hat kein Problem, wenn die MySpace-Betreiber Gewinn machen. Wenn Du Deine Daten auf einem dieser Dienste ablegst, egal ob Texte, Bilder oder Musik, musst Du drauf achten, was in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) steht, denen Du bei der Registrierung zustimmen musst. Dort steht nämlich, was die Firmen mit Deinen Werken anstellen dürfen. Daher ist es wichtig, die AGBs (auf Englisch „Terms of Service“) wirklich zu lesen. In der Regel behältst Du als Urheber all Deine Rechte und trittst nur nicht-exklusive Nutzungsrechte ab, damit Yahoo zum Beispiel deine Bilder für eigene Werbung nutzen kann. Wenn du das nicht willst, dann bleibt Dir nur übrig, den Dienst nicht zu nutzen. Das Mitmach-Web hat auch die etablierten Massenmedien auf den Plan gerufen. Blogger werden zu Bürgerjournalisten, Hobbyfotografen zu Dokumentaristen. Einerseits macht das die Medien demokratischer, weil nicht nur professionelle Journalisten ihre Meinung kundtun können. Andererseits ziehen Medienunternehmen ihre Inhalte häufig kostenlos aus dem Netz, so dass Profi-Schreiber oder Fotografen ihre Arbeiten nicht mehr verkaufen können. Ein Amateur-Fotograf freut sich, wenn seine Fotos abgedruckt werden auch wenn er oder sie kein Geld bekommt; jemand, der davon lebt, kann sich das nicht leisten. Für Anfänger (Hobby-Fotografen, -Schreiber, -Musiker), die ihr Hobby zum Beruf machen wollen, ist es natürlich nicht schlecht, wenn ihre Werke in einem professionellen Umfeld erscheinen. Das ist dann Werbung und unter Umständen verzichtest Du in so einem Fall auf eine angemessene Bezahlung. Auf die Dauer allerdings musst Du Dir eine Strategie überlegen, wie Du damit umgehst. Dafür gibt es Lizenzen, mit denen du festlegen kannst, welche Rechte Du wem abtrittst. So kannst Du erlauben, dass die Fanseite nebenan Deine Fotos vom Star der letzten Premiere kostenlos benutzen kann, aber eine Zeitschrift Dich erst fragen muss und Du dann mit ihr über die Bedingungen verhandeln kannst. Dazu kannst du etwa die „Creative Commons“-Lizenzen benutzen, die es erlauben, flexibel auf alle möglichen Situationen einzugehen. Details bei iRights.info: Musik machen: Gehör finden und Geld damit verdienen Texte publizieren: Ich schreibe, also bin ich Fotos verwerten: Auslöser drücken reicht nicht

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