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Großbritannien will sexistische Werbung verbieten

Foto: Wolfram Steinberg / picture alliance / dpa

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Egal ob im Internet oder in der U-Bahn: Überall sind wir umgeben von Plakaten, Anzeigen und Werbefilmchen. Die Aussage ist klar: Dir fehlt nur noch eine teure Handtasche oder eine neue CD, um dein Leben endlich zu vervollkommnen oder zumindest zu verbessern. Das passiert oft mit fragwürdigen Mitteln. So sind es vor allem Frauen, die Werbung für Putzmittel und Haushaltsgeräte machen. Können Männer etwa nicht putzen?  

Das fragte sich auch der britische Werberat und ging noch einen Schritt weiter. In einer Studie untersucht er, ob Gendermarketing Kindern schade. Die Antwort? Ein ganz klares Ja! 

 „Unsere Daten zeigen deutlich, dass bestimmte Formen von Geschlechterstereotypen in der Werbung Erwachsenen und Kindern schaden können, indem sie das Selbst- und Fremdbild und die Lebensentscheidungen, die sie treffen, einschränken", sagte Ella Smillie, die Leiterin des Projekts zur Geschlechterstereotypisierung dem Guardian.

Die Konsequenz daraus ist einfach: Es soll eine neue Bestimmung eingeführt werden, die sexistische Werbung verbietet. Auch Anzeigen, die Body Shaming betreiben, sollen aus dem öffentlichen Raum verbannt werden.“ Anzeigen oder Plakate sollen nicht das Gefühl vermitteln, dass der Körperbau eines Menschen darüber entscheidet, ob derjenige erfolgreich ist oder nicht. Laut Guardian gibt es in manchen Teilen der Branche Befürchtungen, dass ein hartes Durchgreifen bei der Verwendung einiger Stereotypen die Kreativität gefährden könne. 

Anders als in Deutschland kann der Werberat in Großbritannien Firmen nicht nur rügen, sondern kann seine Bestimmungen im schlimmsten Fall mit Sanktionen durchsetzen. Er kann etwa von Suchmaschinen verlangen, bezahlte Suchanzeigen eines Unternehmens zu löschen, das gegen Vorgaben verstößt. 

Auch in der deutschen Öffentlichkeit wird sexistische Werbung kontrovers diskutiert. Insgesamt gingen 2017 beim deutschen Werberat 1389 Beschwerden über geschlechterdiskriminierende und sexistische Werbung ein. Ein Verbot gibt es aber nicht. 

knei 

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