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Simone Giertz’ Gehirntumor ist zurück

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Die schwedische Youtuberin Simone Giertz ist für die überflüssigen und sehr lustigen, weil häufig komplett fehlkonstruierten Roboter bekannt, die sie erfindet und selbst baut: Sie hat unter anderem einen Weck-Roboter entwickelt, der sie mit Ohrfeigen aus dem Bett treibt, oder einen Schmink-Roboter, der ihr Gesicht komplett in Lippenstift tränkt.

Doch vor einem Jahr wurde die 28-Jährige plötzlich mit einer ganz anderen Herausforderung konfrontiert: Bei ihr wurde ein gutartiger Hirntumor gefunden, der operativ entfernt werden musste. Giertz teilte in ihrem Youtube-Kanal auch diese schwierige Zeit mit ihren Zuschauern. Sie sprach über ihre Angst, die Risiken der operativen Entfernung des Tumors und ihre Angst davor, zu erblinden.

Glücklicherweise verlief die Operation gut und im Mai wurde Giertz aus dem Krankenhaus entlassen. Abgesehen von einer großen Narbe an ihrem Kopf schien alles in Ordnung zu sein. Und schon sechs Wochen nach der OP begann sie, wieder auf ihrem Channel zu posten und baute sogar erstmals ein Gerät, das von Nutzen war

Vor ein paar Tagen meldete sich Giertz erneut auf ihrem Youtube-Kanal – und hatte statt eines „shitty robots“ „shitty Nachrichten“ zu teilen: Ihr Gehirntumor, dem sie den Namen „Brian“ gegeben hat, ist wieder da. Die Ärzte hatten bewusst einen kleinen Teil des gutartigen Tumors in einem Bereich ihres Gehirns belassen, da dort die Gefahr zu groß gewesen wäre, bei der OP wichtige Bereiche des Gehirns zu verletzen. Giertz war also durchaus bewusst gewesen, dass der Tumor möglicherweise wieder wachsen könnte. Doch in dem Video erzählt, dass sie nicht davon ausgegangen war, dass das so schnell passieren würde. Sie erzählt, wie sehr sie die Nachricht, dass der Tumor zurückgekommen ist, diesmal mitgenommen hat. Beim ersten Mal habe es immerhin so etwas wie einen Neuigkeitswert gegeben, der die Erfahrung interessant gemacht habe. Jetzt hingegen sei sie nur deprimiert und traurig. Sie wolle nicht das „Tumor-Mädchen“ sein, sondern die Frau, die für ihre miserablen Roboter berühmt ist. Auch wenn sie diesmal nicht operiert werden muss, sondern der Tumor bestrahlt wird, bestehen durch die Behandlung gravierende Risiken: Sie könnte erblinden, ihr Gehör verlieren oder dement werden.

Doch obwohl Simone Giertz ihr Schicksal diesmal deutlich schwerer nimmt als sonst, findet sie auch in den schlimmsten Momenten den Humor: Sie vergleicht die Rückkehr ihres Tumors mit einer schlechten Fortsetzung eines erfolgreichen Films, die es nicht mal ins Kino schafft. Und sie bereitet ihre treuen Fans darauf vor, dass es möglicherweise erst einmal ruhig werden könnte auf ihrem Youtube-Kanal: „Ich wollte einfach nur, dass ihr wisst, was los ist. Ich habe keine Ahnung was passieren wird während der Behandlung. Vielleicht geht’s mir ja gut und ich kann arbeiten. Aber vielleicht auch nicht. Ich wollte nur, dass ihr wisst: Wenn ich weg bin, dann nicht, weil ich nicht will. Sondern weil es nicht anders geht.“

chwae

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