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Wettermann kämpft dramatisch mit Hurrikan Florence
Reporter kämpft dramatisch gegen Sturmböen, während Leute einfach vorbeispazieren
Weatherman Exaggerates Hurricane Florence Wind Force in North Carolina While Two Men Stroll

In den USA tobt gerade ein heftiger Sturm: „Florence“ nennen die Amerikaner den Hurrikan, der am Freitagabend auf die Ostküste der Vereinigten Staaten traf. Die Windstärke ist dabei zwar weniger heftig als ursprünglich befürchtet, dennoch hat der Sturm bereits mehrere Leben gekostet.
Grund genug also, in den amerikanischen Medien über den Sturm und seine Ausmaße berichten zu wollen oder gar zu müssen. Kritisch an der Berichterstattung ist dabei aber, wie manchmal berichtet wird. Denn während das halbe Land ja schon länger wütend „Fake News“ brüllt, bekam die Bevölkerung tatsächlich diesen Beitrag im Fernsehen zu sehen:
Der Wetter-Reporter Mike Seidel lehnt sich darin mit vollem Körpereinsatz gegen die scheinbar heftigen Windböen, sagt auch noch sinngemäß: “Sie sehen ja, wie schlimm es hier zugeht“ und tut, als würde er bei weniger Widerstand einfach vom Wind fortgetragen. Eine Performance, die so lange Respekt vor diesem heftigen, heftigen Sturm macht, bis im Hintergrund zwei Menschen vorbeispazieren. Einfach so, aufrecht, in kurzen Hosen, ein Gespräch führend.
Das Internet reagierte (wie sollte es anders sein) sofort auf diese preiswürdige Schauspieleinlage des Wetter-Reporters: Dutzende Menschen filmten die Szene von ihren Fernsehern ab und stellten die Videos dann auf Youtube. Sie verbreiteten sich daraufhin rasend schnell über die Sozialen Netzwerke – natürlich nicht ohne hämische Kommentare.
The wind is weaker 25 feet away. https://t.co/T5F0iV329g
— Jim Myers (@jbotcher_myers) 14. September 2018
And he Oscar goes to pic.twitter.com/KTuS6ar1cI
— 𝕶𝖆𝖙 𝕱𝖚𝖑𝖌𝖊𝖓𝖟 (@KatbeeFulgenz) 14. September 2018
NO! That was some BAD ACTING!😂
— Free Bird❌ (@darby_bartley) 15. September 2018
— freeboulder (@freeboulder) 16. September 2018
BuzzFeed News gegenüber rechtfertigte der zuständige Wetterkanal Seidels Performance übrigens: Er habe auf nassem Gras gestanden und sei zudem sehr erschöpft gewesen.
Im Netz will diese Ausrede allerdings kaum einer glauben. Unzählige Twitter-Nutzer nehmen das Video vielmehr zum Anlass, zu schreiben, dass Trump offensichtlich recht habe. Die Medien produzierten am laufenden Band Fake News, sagen sie – und dieses Video sei nun endlich der Beweis.
Wow, the @weatherchannel is actually defending #fakenews @mikeseidel after he grossly exaggerated the storm. There goes their credibility. And his. https://t.co/133SbEcmCB
— Mike, from Mike's office (@CopTheTruth) 15. September 2018
If he is really bracing himself from the wet grass, there is pavement less than a step away, worst acting job ever, fake reporting!!’
— great american (@cflstl) 15. September 2018
Global warming, yea right...we believe nothing msm reports,NOTHING...
— Moun Tain Man (@mountainman84) 16. September 2018
Trump is right fake news
— Jim be efiel (@EfielBe) 15. September 2018
Tatsächlich scheint Wetter-Berichterstattung in den USA schon öfter überdramatisiert worden zu sein. Einige Nutzer teilen vermeintliche Beweise dafür und geben außerdem an, der Wetterberichterstattung schon längst nicht mehr zu vertrauen.
Fake News at it's finest
— leslie hoskins (@lesliehoskins3) 15. September 2018
@weatherchannel Doubling down on fake news like @CNN ? https://t.co/rgF7cdIc3Z MSM *is* the fake news. Media dinosaurs. @mikeseidel pic.twitter.com/gxCik6aV85
— ⓗⓐⓨⓔⓚ (@SocialismEvil) 16. September 2018
Locals don’t go to either for weather updates because they’re likely sensationalized and not accurate. They are one reason why people don’t evacuate, because we assume the story is once again exaggerated for ratings. /2
— Maggie May or may not. It depends... (@msmithobx) 16. September 2018
Man darf sich an dieser Stelle ja auch tatsächlich fragen, was sich das Medium davon versprach, den Sturm möglichst dramatisch wirken zu lassen. Und warum es generell überhaupt Sitte ist, Reporter zur Berichterstattung immer wieder in den Sturm selbst hineinzustellen. Bei einem Hausbrand berichteten sie ja schließlich auch nicht aus den Flammen heraus, schreibt ein verwunderter Nutzer.
Why to reporters reporting on hurricanes have to stand out in the wind and rain? We know that there’s a lot of rain and high winds in a hurricane. Reporters reporting on a house fire don’t stand in the fire.
— Barry Rudd (@BarryRudd) 14. September 2018
Vermutlich hätte der vermeintlich sehr erschöpfte Seidel sich ohne derartige Anforderungen der Berichterstattung auch etwas weniger blamieren müssen.
lath