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Diese deutschen Songs wären gute Serien

Illustration: Katharina Bitzl; Fotos: dpa

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„Hey There Delilah“ von den Plain White T’s war der Sommerhit des Jahres 2007. Die meisten Menschen haben die Melodie des Refrains sofort im Kopf. Der hohe Bekanntheitsgrad des Lieds könnte auch ein Grund sein, warum die Plain White T’s gerade mit den Produktionsfirmen Lively McCabe Entertainment und Primary Wave daran arbeiten, daraus eine Geschichte für eine komplette Liebes-Serie zu entwickeln

Das können wir hier in good old Deutschland natürlich auch! Wir haben darum schon mal für sämtliche deutschen Fernsehsender den passenden Song ausgewählt – und den Plot kurz umrissen:

„Zusammen“ von den Fantastischen 4 als Fußball-Internats-Serie auf Kika

Trotz jeder Menge Blut, Schweiß und Tränen verliert das Internats-Team ein Turnier. Der Direktor macht einem Spieler mit Migrationshintergrund Vorwürfe, der daraufhin das Internat verlässt. Die anderen Spieler freuen sich, dass jetzt nun nur noch Jungs im Team sind, die auch wirklich zu ihrem Internat stehen. Im Serienfinale liegen sich die verbliebenen Spieler und der Rektor in den Armen und Fanta 4 treten dazu live auf.

„Atemlos“ von Helene Fischer für den Hessischen Rundfunk

Eine Frau hetzt Nacht für Nacht durch die Nacht. Leicht bekleidet, aber mit Glitzer löst sie Kriminalfälle. Tagsüber dagegen geht die alleinerziehende dreifache Mutter ihrem normalen Job als berühmteste Sängerin des Landes nach. Irgendwann trifft sie einen Mann, nun lösen sie zusammen die Kriminalfälle. Obwohl die Frau eigentlich berühmter Popstar ist, wird sie nie erkannt, weil sie immer verschiedene Perücken und Trenchcoat trägt.

„Dickes B“ von Seeed für TV Berlin

Kleine Szenen aus der coolsten Stadt der Welt mit den coolsten Bewohnern der Welt, die in coolen Klamotten durch die Kulisse stolzieren und ein total unkonventionelles Leben führen, das gleichzeitig wie aus der „Berliner Kindl“-Werbung aussieht. Das Licht kommt grundsätzlich von schräg hinten! Die Kulisse ist so urban, wie es sich ein Lokalsender-Regisseur nur vorstellen kann.

„Herzilein“ von den Wildecker Herzbuben

für ORF 1

Auf der verstaubten Bühne des Bauerntheaters eines nahezu ausgestorbenen Bergdorfes in Osttirol soll ein letztes Singspiel aufgeführt werden, um die verbliebenen Gemeindemitglieder zusammenzuführen, bevor die Bevölkerung für ein großes Staudamm-Projekt umgesiedelt und das Dorf dem Erdboden gleichgemacht wird. Der aus der fernen Großstadt angereiste Burg-Regisseur mischt die Dorfgemeinschaft auf, schwängert die robuste Wirtin „Herzilein” und stößt mit seiner neumodischen Interpretation von „Die falsche Katz“ an seine Grenzen. Am Ende wird eine große Verschwörung der Staudamm-Industrie aufgedeckt, die Bewohner können zurück ins Dorf und der Regisseur entdeckt, dass ihn das Leben in den Bergen erdet.

„Verde“ von Marsimoto –  eine alternative Kifferserie für Arte oder 3sat

Es geht um Beschaffung und Anbau von Gras. Viele pseudo-intellektuelle Gespräche und Weisheiten. Dunkles Bild, eigenwilliger Schnitt, kaum Musik. Marteria und Moritz Bleibtreu in den Hauptrollen, mit Gastauftritten von Wotan Wilke Möhring und Campino. Wird aber nach fünf Folgen wieder eingestellt. Leider.

„Fallschirm“ von Mia als Soap mit quirliger Sexmögerin auf Sat.1

Nachdem sich Mia von ihrem Freund getrennt hat, fühlt sie sich frei, hüpft durch die Welt wie ein Mädchen und vögelt rum wie eine Frau. Sie schläft mit unzähligen Männern und verliebt sich in jeden einzelnen, ohne je bei einem bleiben zu wollen. Natürlich arbeitet sie in einer riesengroßen Kanzlei mit Traummann-Chef. Drama, Baby.

„Papa ist da“ von Sido als Reality-Serie

auf RTL 2

 Der Refrain als Intro. Ein alleinerziehender Vater ist mit der Erziehung seiner zwei pubertierenden Söhne überfordert. Viel Geschrei, hektische Kameraeinstellungen, gespickt mit Dialog-Szenen, in denen meistens gestritten wird und deren Inhalt in Zwischen-Interviews noch mal zusammengefasst wird. Die Mutter ist verschollen, als die Jungs noch klein waren. Es geht um erste Freundinnen, Sex, Drogen und die Probleme des Vaters. Am Ende wird dann doch alles gut und die drei liegen sich in den Armen – das ganze natürlich in Zeitlupe und mit emotionaler Musik hinterlegt.

„Immer noch fühlen“ von Revolverheld als Impro-Comedy im NDR

Vier Loser Mitte 40 kennen sich seit der Grundschule, hängen jeden Abend saufend in der gleichen Kneipe ab und reden kitschigen, nostalgisch-nationaltümelnden Mist. So eine Art „Dittsche“, nur trauriger. Und genauso unwitzig. In manchen Folgen betritt plötzlich Ina aus „Inas Nacht“ die Kneipe und sie singen ein peinliches Lied. Ina lacht heiser, haut allen zum Abschied auf den Rücken und verlässt die Kneipe mit einem Flik-Flak.

Herbert Grönemeyer - „Flugzeuge im Bauch“ als mehrteilige Reality-Soap für Pro 7

Pilotfolge: Ein Krankenhaus in Aachen, eine Familie im Wartezimmer. Ein Arzt tritt ein, an der Hand führt er einen kleinen Jungen, Maurice, zehn Jahre alt. Der Arzt nickt stumm, die Mutter bricht in Tränen aus und schließt Maurice in die Arme. Der Vater dreht sich zur Wand. Die Schwester spielt Polly Pocket. Die Diagnose von Maurice: Er hat winzig kleine Modellflugzeuge verschluckt, die in seinem Bauch à la „Toy Story“ zu leben anfangen und zwischen Niere und Dünndarm hin- und herfliegen. Das Resultat: Maurice hat Bauchkrämpfe und krasse Stimmungsschwankungen, zu Hause ist er kaum auszuhalten. In den folgenden neun Folgen droht die Familie an der Krankheit von Maurice zu zerbrechen, fährt nach Brasilien zu einem Wunderheiler und landet schließlich wieder in Aachen mit der bitteren Erkenntnis: Die Flugzeuge im Bauch gehen nie wieder weg. Maurice wird lernen müssen, damit zu leben.

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