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Auf zu den Wolken

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Illustration: dirk-schmidt Der Herbst zieht ins Land. Die Badesaison ist vorbei, die Ski- und Snowboardsaison hat noch nicht angefangen. Du brauchst noch eine jahreszeitgemäße Freizeitbeschäftigung? Dann probier’s doch einfach mal mit dem zeitlosen Drachensteigen. Wie du als König der Lüfte eine gute Figur machst, zeigen dir diese zehn Regeln: 1. Vergiss das Vorurteil, dass Drachensteigen nur etwas für Kleinkinder oder Freaks ist. Glaub vielmehr daran, dass es eine Freizeitbeschäftigung ist, die nicht jeder zweite Mitmensch beherrscht, bei der du an die frische Luft kommst, kreativ sein und obendrein noch ganz groß rauskommen kannst. 2. Zuerst brauchst du mal einen Drachen, den man steigen lassen kann. Fast jeder kennt die 08/15 Drachenform aus den Bastelstunden der Kindergarten- oder Schulzeiten. Doch als wahrer Drachensteigeprofi bist zu höherem bestimmt und gibst dich mit solchem Kinderkram nicht zufrieden. Daher ran an die Baupläne der Profis, denn dann kannst du einen Drachen mit einem so wohlklingenden Namen wie Wespenface, Forstschutzkäfer oder Oskar der Goldfisch dein Eigen nennen. 3. Natürlich kannst du dir auch einen Drachen kaufen. Aber beim Eigenbau wirst du viel mehr Gefühle für dein Kunstwerk entwickeln und ihr zwei werdet ein Ganzes werden. Versprochen! 4. Besorge dir alle Materialien, die du für deinen auserwählten Drachen brauchst. Verzieh dich in den Hobbyraum, in den Keller, auf den Dachboden oder sonst wohin, wo du deiner Bautätigkeit freien Lauf lassen kannst. Säge, hämmere, schneide, klebe was das Zeug hält. 5. Du hast deinen Drachen fertig gebastelt, was dir einige nervenaufreibende Stunden bereitet hat. Jetzt kannst du erst mal stolz auf dich sein und dir eine Runde auf die Schulter klopfen. Dein Kunstwerk braucht aber noch einen äußerst coolen Namen, der jeden anderen Drachensteiger, wenn er ihn hört, erzittern lässt und der das Herz des anderen Geschlechts höher schlagen lässt. Kurz gesagt, der Name ist die halbe Miete. Auch dein Name und deine Anschrift sollten am Drachen vermerkt sein, denn sollte einmal der Fall eintreten, dass dein Flugfreund Reißaus nimmt, weiß der Finder was er zu tun hat: return to sender. 6. Jetzt bist du bereit für deinen Jungfernflug. Such dir einen geeigneten Platz dafür. Dabei solltest du beachten, dass du nicht ganz alleine auf weiter Flur bist – was wäre Drachensteigen ohne Publikum. Aber halte dich lieber fern von Stromleitungen, sollte sich dein Drache nämlich um eine solche wickeln, kann das ziemlich schlecht ausgehen. Auch in der Nähe von Flughäfen lauert Gefahr, denn du willst ja sicher nicht, dass dein Drache mit dem Charterflugzeug zum Ballermann mitfliegen muss. 7. Nun halte den Finger in die Luft, fühle woher der Wind kommt, warte auf die richtige Windgeschwindigkeit, zwischen 10 und 25 Kilometer in der Stunde, und auf los geht’s los. Mit ein bisschen Anlauf steigt dein Drache in die Lüfte. 8. Ist das Abheben gelungen, stell dich in Position. Eine lässige bereitbeinige Stellung, sich dabei nach hinten lehnen, das Gleichgewicht halten und nicht umfallen, das vermittelt den Eindruck von Professionalität. Mach ein Pokerface und lass dir ja nicht anmerken, dass du wie ein Kleinkind darüber juchzen könntest, dass dein Kunstwerk fliegt. 9. Eine Freizeitbeschäftigung macht am meisten Spaß, wenn man dabei nicht alleine ist. Kannst du deine Clique nicht dafür begeistern, such dir zur Not Drachenfreunde. Die findest du am schnellsten in einem Verein in deiner Nähe. 10. Du kannst deinen Drachen Saltos schlagen und Pioretten drehen lassen, du fühlst dich wie ein Profi? Dann bist du reif für den Wettbewerb mit anderen Drachenfliegern. Solche Gelegenheiten sich mit anderen zu messen gibt es überall. Außerdem gibt es sieben verschiedene Wettbewerbsklassen, die sich durch die Bauart der Drachen unterscheiden - Flachdrachen, Zellendrachen, Kettendrachen, historische Drachen.

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