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Der Hashtag der Woche: #riotcleanup

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Seit es am Wochenende im Londoner Stadtteil Tottenham zu Ausschreitungen kam, hat sich die Lage immer weiter verschärft. Auf den aktuellen Bildern sieht man ganze Häuserblocks in Flammen stehen, Geschäfte, die reihenweise geplündert werden und Menschen, die innerhalb weniger Stunden alles verloren haben. Das Polieziaufgebot wurde in den verganenen Tagen massiv aufgestockt, doch es scheint, als könnten die Sicherheitskräfte kaum Herr der Lage werden. Viele Menschen nehmen deswegen ihre „Verteidigung“ jetzt selbst in die Hand. Die Bewegung wird in erster Linie über Twitter und Facebook organisiert, dort melden sich immer mehr Leute, die sich aktiv einbringen möchten: Die einzelnen Gruppen stellen sich entweder den Jugendlichen auf ihren Beutezügen entgegen oder helfen den Opfern nach einem Angriff beim Aufräumen und Saubermachen. Der Londoner Künstler Dan Thompson hat den Aufräumaktionen in der Nacht von Montag auf Dienstag über Twitter einen Namen gegeben: #riotcleanup  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Mit dem Hashtags #riotcleanup wurde es für die privaten Hilfskräfte auf einmal viel einfacher sich online zu organisieren. Kurze Zeit später entstand aus diesem Hashtag der Twitter-Account @riotcleanup, dem mittlerweile über 85.000 Menschen folgen. Auch eine eigene Homepage gibt es, der Name – natürlich – www.riotcleanup.co.uk.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Mittlerweile sind dank #riotcleanup schon viele freiwillige Helfer zum Einsatz gekommen. Der wichtigste Effekt der Bewegung ist aber nicht die Organisation der Hilfseinsätze an sich, sondern vielmehr das Gefühl, das transportiert wird. Auch wenn Polizei und Sicherheitskräfte versagen – London hat sich zusammengetan um den Krawallen endlich ein Ende zu setzen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Auch viele Stars und Sternchen posten das Hashtag #riotcleanup an ihre Follower – manche nehmen sogar selbst den Besen in die Hand:  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Durchstöbert man die Tweets mit dem Hashtag #riotcleanup, bekommt man das Gefühl, mitten in einer großen Gemeinschaft zu stehen. Die eigentlich so große und schnelle Stadt ist zusammengerückt. Jeder tritt für seinen Nächsten ein, es scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein, für ein paar Tage den Job gegen Besen und Müllsäcke zu tauschen und London wieder zu dem zu machen, was es noch vor wenigen Tagen war.
Die social Networks, allen voran Twitter, werden in diesen Tagen wirklich zu sozialen Netzwerken.


Text: julia-siedelhofer - Foto: dapd & screenshots

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