Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Hashtag der Woche: #moufacts

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Der FC Bayern ist seinen zur Arroganz neigenden Trainer los. Real Madrid nicht. Dort ist der Portugiese José Mourinho der Übungsleiter. Als ehemaliger Schüler Louis van Gaals hat er sich auch dessen Eigenschaft abgeschaut, mit an Überheblichkeit grenzendem Selbstvertrauen sein Umfeld in regelmäßigen Abständen vor den Kopf zu stoßen. Außerdem macht er immer wieder durch Verschwörungstheorien auf sich aufmerksam: Schiedsrichter würden gegen Real pfeifen, sein Spieler Christiano Ronaldo würde viel zu oft gefoult, der Liga-Spielplan sei absichtlich besonders unvorteilhaft für seinen Verein. Jetzt hat ihm seine Streitlustigkeit einen eigenen Hashtag eingebracht: #moufacts.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Momentan ist in Spanien die Fußballstimmung besonders aufgeheizt. Real Madrid und FC Barcelona treffen in 18 Tagen vier Mal aufeinander. Vier mal „Clasico“, wie die Spanier das Spiel der Erzrivalen nennen. Das erste Spiel am vergangenen Samstag endete mit 1:1 und war nicht unbedingt das, was man ein fußballerisches Schmankerl nennen würde. Es war Mourinho, der wieder einmal durch sein Verhalten Würze in die Fußballsuppe brachte.

Nach dem Abschlusstraining am Freitag gab es eine Pressekonferenz. Mourinho war zwar anwesend, ließ sich aber nicht dazu herab, Fragen zu beantworten. Das überließ er seinem Assistenz-Trainer. Die spanische Sportpresse war not amused und verließ zu großen Teilen den Pressesaal. Das weckte in Mourinho offenbar erst die Streitlust. In einer weiteren Pressekonferenz nach dem Spiel argumentierte er wie zuvor die Reporter. Er antworte nur, wenn die Fragen von Journalisten in der Position eines Chefredakteurs gestellt würden, sagte Mourinho.

Unter dem Hashtag #moufacts findet man seitdem unzählige Tweets, die sich dieses Argumentationsschema zueigen machen und ironisch und kreativ weiterspinnen. Drei Beispiele:

„Mou stirbt nur, wenn er von Gott persönlich empfangen wird. Petrus reicht nicht.“

„Gott hat die Welt an sechs Tagen geschaffen, am siebten hat Mourinho ihn bezahlt.“

„Mourinho macht keinen Safer-Sex, wenn ihm nicht der Chef von Durex das Kondom aufzieht.“

Mal sehen, was nach dem spanischen Pokalfinale am Mittwoch noch zu dem Hashtag zu lesen sein wird.

  • teilen
  • schließen