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Diesmal Deluxe! Die R&B- und HipHop-Kolumne mit Hanna

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Verdammtnochma, die Jungs packen das Dynamit aus dem Sack. Ist das womöglich die Deutschrap-Revolution? Dynamite Deluxe sind zurück! Mit neuer Platte, neuem Sound und neuer Tour.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Kennt ihr das, wenn bereits die ersten Zeilen, die ersten Beats, Euch ein Lächeln auf das Gesicht zaubern? Kennt ihr das, wenn verschiedene Musikgenres auf einem Album verschmelzen, wie Eis in der Sonne? Kennt ihr dies, kennt ihr das, ich könnte die ganze Zeit so weiter machen. Denn der Rap mit Stil is back. Die Beats von DJ Dynamite und Tropf sind wie aus Gold gemeißelt. Von Dancehall bis hin zu Oldschool-Sounds gibt es hier alles, was das HipHop-Herz begehrt. Samy flowt wie immer gewohnt lässig über den HipHop, den Alltag oder einfach mal drauf los und überholt dabei mühelos andere Deutschrap-Alben. Sei es mit Clubsongs („Ab und Zu“), Reggae („Easy“), Dancehall („Weiter“), einem grandiosen Feature mit Jan Delay („Alles bleibt anders“) oder dem fantastischen „Boombox“-Shit, eines ist sicher: eine gewaltige Explosion hat das rappende Deutschland erfasst. Einfach deluxe! Boombox:

Übrigens: Hier kommen Dynamite Deluxe auf ihrer Tour vorbei. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Die Frau hat eine Wahnsinnsstimme, keine Frage. Nachdem sie die glückliche Gewinnerin der britischen Castingshow "The X Factor" war, startet Leona Lewis nun mit ihrem Soloalbum „Spirit“ durch. Und schießt dabei etwa über das Ziel hinaus. Der Schalter steht auf Wiederverwertung, fast alle Songs erinnern an ältere Tracks, es schmeckt wie fünfmal Pizza in einer Woche. Da scheint die Plattenfirma wohl sehr auf Nummer sicher zu gehen. Nichts Neues, nichts Schlechtes, aber immer altes Bekanntes: R&B, Soul und kitschige Popsongs, dafür aber eine sehr schöne stimmliche Leistung. Also bitte Leona, kündige den Plattenvertrag, mach deine eigene Musik und bau die Musikkarriere mit Hilfe von MySpace auf. Genießt hier noch einmal die Hitsingle „Bleeding Love“, den einzigen Song auf „Spirit“, der wirklich im Ohr hängen bleibt:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Gefühl eines kalten, verschneiten Wintertages kommt auf. Das ist sehr schön, aber trotzdem wie jedes Jahr: Groovende Nummern mit Samples aus den 70er Jahren, Balladen mit Gänsehautfeeling und frischer Wind im Sinne einer Keyshia Cole als Duettpartnerin. Manchmal möchte Jaheim zu viel, wie etwa mit heftig schnulzigen Refrains im Stile der Backstreet Boys oder wenn Akustikgitarre, Piano, Drums und ein seltsames Brummen (Wespenschwarm?) zusammenkommen. Gut, daran ist größtenteils der Produzent Schuld. Das ist in diesem Fall Babyface. Aber wenn am Ende der Hörer im Schnee einschläft, weil das alles schon einmal da gewesen ist, sollte man vielleicht eher auf die Platte verzichten und sich dafür ein paar kuschelige Ohrenwärmer kaufen. Oder jemanden zum Kuscheln suchen. Dann macht auch die Platte Laune. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Free-Download-Tipp: Rhymefest und DJ Mark Ronson haben vor kurzem eine Hommage an Michael Jacksonzusammengestellt. Für das 24-Track starke Mixtape „Man In The Mirror“ haben die beiden Michael Jackson- und Jackson-5-Songs gesampelt und Gäste wie Ghostface Killah, Mary J. Blige, Talib Kweli, Emile und 9th Wonder ins Studio geladen. Das Mixtape könnt ihr hier gratis und legal downloaden. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Auf der nächsten Seite: phreQuincy, Fler, Eazy-E und ein Geheimtipp


Es war einmal ein Herr namens Dr. Dre, der Beats produziert hat. Dieser Doktor des HipHop hat mit einem Fernglas über den großen Ozean geschaut und in einem Land namens Deutschland ein Rapduo mit dem Namen Stieber Twins gesichtet. Sogleich machte sich der Doktor auf den Weg und übergab den Jungs eine Sammlung von Instrumentals. Das „Amisound meets Deutschrap“-Genre war geboren. Gut, das war jetzt eine Wunschvorstellung von mir. In Wirklichkeit sind Dre und die Twins natürlich nicht mit dabei, dafür aber ein echter Hamburger. Denn phreQuincy, Hausproduzent von Ami-Label G-Unit, spendiert mit neuer Soloplatte seinen deutschen Rapkollegen eine ordentliche Portion Ami-Sounds.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Und die Kollegen nehmen dankend an. Es wird getobt, gefeiert, herumgealbert und mit erhobenem Finger getadelt. Curse macht mal wieder auf Sozial-Öko-Freak, Phreaky Flave und Nachwuchstalent F.R. thematisieren die „Jugend von heute“ und Samy setzt sich mit dem Thema Aids auseinander. Hinzu kommen Bling-Bling-Songs von Juvel, Josof, Jonesmann, Olli Banjo, Jeyz, Ali A$, Manuellsen, Megaloh, Sprachtot, D-Flame und Flexxx. Das humorvolle „Macho Man“ von Patrick mit Absicht („Ich geb`s euch schwarz auf weiß, Freaks eure Zeit ist um. Nutella auf Toastbrot, Seal auf Heidi Klum.“ ) rundet das Komplettpaket ab. Quincy überzeugt mit vielseitigen Produktionen, wobei einige Beats schon fast zu stark von anderen Ami-Kollegen geprägt sind. Als kleines i-Tüpfelchen gibt es zum Schluss noch einen Hiddentrack mit unter anderem Young Buck und Bun B. Mit wem auch sonst? Quincy kann’s sich ja leisten.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Westcoast-Töne, legendäres G-Funk-Feeling und Scratcheinlagen, des öfteren unterbrochen von Pistolenschüssen - das ist eine Platte mit Songs von und mit Eazy-E , dazu kommen Oldschool-Sounds von unter anderem Dr. Dre, Mack 10, Dr. Jam, Slice und Rhythm D und Rapparts von M.C. Ren, Penthouse Players Clique, Ron-De-Vu, N.W.A. und Bone-Thugs-N-Harmony. Es gibt also den ganzen alten Scheiß von früher, was man zwar schon kennt, aber auch immer wieder gerne hört. Rest in peace Eazy-E! Wo wir gerade bei verstorbenen Rap-Schwergewichten sind:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Mutti von 2 Pac hat sich frisch zum Jahresanfang was ganz Tolles einfallen lassen. Nämlich ein weiteres Best Of ihres verschollenen Sohnemanns. Universal verspricht „jetzt kommt endlich ein definitives Best Of des größten Rappers aller Zeiten auf zwei CDs und mit bisher unveröffentlichten Titeln“. Uuuuiiiii, gleich zwei Platten für ein BestOf. Schön, dass der Konsument da wieder tiefer in die Tasche greifen darf. Aber: es ist ja auch für einen guten Zweck. Ein Teil der Einnahmen geht nämlich an die von 2 Pac eigens gegründete Tupac Amaru Shakur Foundation. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Auch von Fler, dem deutschen Bad Boy, gibt es was Neues und zwar gleich ein ganzes Album. „Fremd im eigenen Land“ nennt sich die Scheibe und featured unter anderem Patrice, MC Bogy, Godsilla, Sido und den vor kurzem in Berlin angeschossenen Rapper Massiv. Einen kleinen Vorgeschmack darauf gibt hier mit der aktuellen Single „Deutscha Bad Boy“:

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Ein ganz neuer Stern am R&B-Himmel ist Raheem DeVaughn. Sein neues Album „The Love Behind Melody“ steht seit Januar in den US-Läden. Leider ist der Gute in Deutschland noch nicht bekannt. Ich finde, das sollte sich ganz schnell ändern. Wieso, seht ihr hier:

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Facts: + Dynamite Deluxe: TNT – 25.01.2008 (EMI / Deluxe Records) + Leona Lewis: Spirit – 25.01.2008 (Sony BMG) + Jaheim: The Making Of A Man – 25.01.2008 (Warner) + phreQuincy: Ich kann’s mir leisten – 11.01.2008 (Curtains Up) + Eazy-E: Featuring ... Eazy-E – 04.01.2008 (EMI) + 2 Pac: The Best Of T.H.U.G. & L.I.F.E. – 22.02.2008 (Universal) + Fler: Fremd im eigenen Land – 25.01.2008 (Universal / Aggro Berlin) + Raheem DeVaughn: The Love Behind Melody – 14.01.2008 (Jive / US-Import)

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