Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

"Mit dem Licht kommt das Lachen"

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Woran es den Menschen in Idomeni mangelt, erscheint erst einmal offensichtlich: an Lebensmitteln, sanitären Anlagen, wetterfesten Unterkünften – und vor allem an einer Perspektive, seitdem die Balkanroute abgeschnitten ist. Woran es aber auch fehlt, wenn 19000 Menschen in einer chaotischen Zeltstadt im Niemandsland feststecken, ist Licht. Außer den Lagerfeuern und Handylampen, für deren Akkuladung die meisten aber stundenlang anstehen müssen, ist es in Idomeni nach Sonnenuntergang stockdunkel. Angesichts der riesigen Fläche und der dementsprechend langen Strecken wird so zum Beispiel ein nächtlicher Toilettengang zu einem unnötig komplizierten Irrlauf.

Diese Problematik ist auch David Lohmüller aufgefallen, der sich seit einem Monat als Helfer in Idomeni engagiert. Mit der Initiative "Lighten Up Idomeni" sammeln er und seine Mitstreiter nun Spenden, die sie für den Kauf von einfachen Solarlampen einsetzen. "Die Idee entstand sehr spontan, jetzt haben wir aber schon über 1000 Lampen verteilt", erzählt Lohmüller am Telefon. Die Lampen kauft er bisher in einem 17 Kilometer entfernten kleinen Laden. "Der macht wohl gerade das Geschäft seines Lebens, wir kaufen ihm regelmäßig den Laden leer. Wir suchen aber gerade in Thessaloniki nach einem größeren Geschäft", sagt Lohmüller.

 Beim Verteilen der Lampen versuchen sie, möglichst fair vorzugehen: "Wir gehen von Zelt zu Zelt und schauen, wo die besonders dunklen Ecken sind. Das ist auch ein bisschen eine Gratwanderung zwischen Hilfsbereitschaft und Eindringen in die Privatsphäre". Die Rückmeldungen seien aber immer positiv, viele fallen den Helfern vor Freude um den Hals. Und für Lohmüller hat das Verteilen der Lampen neben dem rein praktischen auch einen symbolischen Wert: "50 Prozent der Arbeit als Helfer hier besteht aus Interaktion, aus Zuhören. Mit den Lampen haben wir einen schönen Grund mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und ein bisschen gute Laune zu verbreiten. Und das funktioniert: Mit dem Licht kommt oft auch das Lachen."

Wenn ihr für "Lighten Up Idomeni" spenden wollt, schreibt David Lohmüller einfach eine Mail.

qli

  • teilen
  • schließen