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Rauhboys & Indieaner (2)

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Vorweg: Es flüstert von allen Seiten, dass das neue Slut-Album “Still No.1” der absolute Überhammer ist. Das Teil erscheint zwar erst Ende Januar, aber man tut gut daran, schon jetzt ein bisschen drauf hinzujiepern. Als tatsächlich fantastischen Vorgeschmack gibt es dafür : dieses Video zu „Wednesday“ +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Nicht Slut, sondern Slur heißt eine Indiepopband aus: Bangkok. Ja, auch dort gibt es Jungs mit schmalen Krawatten, die so tun, als müsste ihre Gitarre aufs Klo, während sie auf der Bühne stehen. Die Band singt auf Thai, was mir gar nicht besonders aufgefallen wäre – es könnte auch vermampftes Hackney-Englisch sein. Worüber sie auf Thai singen weiß ich nicht, aber wie sie es tun, das gefällt mir eigentlich ziemlich gut:

Kinder-Überraschung: Slur kommen im Februar auch auf Deutschland-Tour! Und spielen ein Live-Set beim Thailänder am Eck, hihi… +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ernst, wieder! Noch rechtzeitig zum Konsumfinale drehen die saturierten Killers ihre Hosentaschen um und werfen ein B-Seiten+Raritäten-Album unter den Weihnachtsbaum. Gerechterweise muss man dazu sagen, dass diese Raritäten immer noch ganz schön gut sind, ein bisschen leiser vielleicht, als der Arena-Rock, der eine gewöhnliche A-Seite der Killers ausmacht. Ist aber andererseits auch nichts, was man vermisst, wenn man auf einer einsamen Insel gerade in ein Lachsbrötchen beißt. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Schon oft ist es mir auf so einer Insel passiert, dass ich mitten im schönsten Journalismus statt „Pop“ aus Versehen „Popo“ tippte und darüber lachen musste. Gut deswegen, dass die Türen jetzt eine Platte namens „Popo“ gemacht haben und gut auch, dass sie die Witzigkeit sonst nicht ausreizen, sondern sehr smart durch ihre Texte dosieren. Die sprühen vor interessantem Unsinn und sind thematisch in einem Hamburger-Arbeiter-Kontext („Nur wer Arbeit hat, kann in den Urlaub fahren“) angesiedelt. Steile Hamburger Old School ist auch die Musik - als würden Blumfeld und Superpunk zusammen Kaufhaus-Rolltreppe hoch- und runterfahren. Während die letzten Alben der Türen mit ex-zeitgemäßen Electrosound flirteten, ist hier jetzt eher Bluesshuffle und Schellenpop angesagt. Obwohl die Zutaten für sich nicht richtige Wellenbrecher sind, ist das insgesamt doch eine rundum erfreuliche Platte geworden, entstanden aus nichts als Querdenke und gutem Willen. Musik zum duzen. Und vor allem eine der wenigen deutschen Popplatten, über die man nicht sofort Grundsatzdebatten beginnen muss. Allerlei MP3 zum Reinhören und Abswingen sind hier zu finden. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ziemlich abgezockt und dennoch aus Köln ist der Musikmensch Franz Kasper, dessen beknackter Name es auch geneigten Rezensenten schwer macht, überhaupt hinein zu hören, in sein, ach Gottchen, zigstes Album. Das lohnt sich dann aber doch, weil es einigermaßen feinsinnige Musik ist, auf die sich schlecht ein schnelles Schildchen stecken lässt. Mal annähernd übles Bluesgemucke, dann aber wieder empfindsames Songwritertum mit Jazz und Elliot Smith und viele guten Ideen. Eigensinnig und klassisch instrumentiert, aber nie so, dass man denkt: Ups, der hat mal „Jugend Musiziert“ gewonnen. Franz Kasper ist noch ziemlich jung, aber erstaunlich vielfältig im Ausdruck. Anstrengend natürlich auch, vor allem wegen einer Mundharmonika und seinem gelegentlich über-kratzigem Gesang, aber besser als, sagen wir, die ganze Aachener Straße, ist das schon. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Nächste Seite: Weakerthans, Wombats, Gorillaz, Grandaddy und viele enorme Videos!


Jetzt.de präsentiert die übelst superen Weakerthans, die gerade auf Tour durch deutsche Clubs sind, hier die übrigen Termine: 04.12. Berlin – Lido 05.12. Erlangen – E-Werk 06.12. München – Backstage 07.12. Collesalvetti (I) - Charlot Disco 08.12. Milano (I) - Transilvania Live 10.12. Wien (A) - Flex 11.12. Zürich (CH) - Abart 12.12. Paris (F) - tba Und so sieht das dann aus:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Bereits früher habe ich mal erwähnt, dass die Wombats mehr verdienen als nur ein nettes Wort im Vorbeigehen. Jetzt erscheint das erste ganze Album der Liverpooler, die vor lauter Vorschusslorbeeren schon wieder gar nicht aus der Tür kommen. Das ist so ein britischer Indie-Act wie aus dem Bilderbuch: super-knackiges Album, fancy-verschrobenes Liverpool-SingSing, charismatische Jungs und NME und irgendwelche Statistiken stehen Kopf. Es ist schön, dass diese Bands immer wieder auftauchen, schade nur, dass sie genauso flott wieder abhauen. Es muss irgendwo in England einen Abladeplatz für nette Jungsbands und ihre Zweit- und Drittwerke geben, den würde ich gerne mal besuchen. Und auf dem Weg dorthin höre ich passend "A Guide To Love, Loss and Desperation"" von The Wombats. Und gucke auf meinem unsichtbaren iPhone diese beiden erquicklichen Videos, in denen viele Menschen mit rosigen Hemden vorkommen: "Lets Dance to Joy Division"

"Kill The Director"

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Nur für wahre Sturmeichen unter den Gorillaz-Fans ist übrigens die Doppel-CD „D-Sides“ geeignet, die allerlei Mischkram, Remixe und Rare-Cuts enthält. Vieles gab es so oder so schon anderswo mal zu hören und der Rest ist für meine Ohren ein bisschen zu sophisticated feat. öd. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Zum Abschluss, in der Rubrik „Videos von Bands, die mir nah sind wie Geschwister“: "Now it’s on" von den supertollen, bärtigen und leider aufgelösten Grandaddy.

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