Mit Forderungen aus Paderborn
Wen erreicht ihr nicht?
Es ist schwierig für Schüler, die in keinem Verband oder Verein sind, denn diese laden uns oft ein. Und an Jugendliche, die sich einfach nicht so sehr für Politik und das Weltgeschehen interessieren, kommen wir natürlich generell schwierig ran. Das kann man aber nicht verallgemeinern. Wir waren auch bei vielen Verbänden, die nicht schwerpunktmäßig politisch arbeiten, wie der Sportjugend, und die Jugendlichen dort waren auch sehr interessiert.
Wie läuft es weiter, wenn ihr Ende August den ganzen Input gesammelt habt?
Wir schreiben ausgehend von den Forderungen unsere Positionen zu den Themen, und verändern die Entwürfe der Jugendresolution und des UN-Aktionsprogramms nach unseren Vorstellungen. Damit gehen wir noch hier in Deutschland zum Familien- und Jugendministerium und zum Auswärtigen Amt, um zu sehen, was sie davon halten.
Wie verhalten sich die „Profis“ euch gegenüber? Diskutiert ihr mit ihnen auf gleicher Augenhöhe?
Die sind sehr aufgeschlossen. Nachdem wir mal erklärt hatten, was wir machen und die erste Unsicherheit überwunden war, bekamen wir das Signal, dass wir auf jeden Fall angehört werden.
Was bedeutet das, „angehört zu werden“?
Natürlich hat Deutschland auch eine Position zu den Themen der UNO, und für uns wäre es schön, wenn unsere Positionen da mit einfließen würden. Im letzten Jahr haben unsere Vorgänger Jan und Christina in einem Ausschuss der Generalversammlung eine Rede gehalten – aber wir wissen nicht, ob wir die Gelegenheit auch bekommen. Mit den anderen Jugenddelegierten könnten wir auch auf der Generalversammlung ein „side event“ veranstalten, in dem wir während einer Mittagspause über ein Schwerpunktthema informieren.
Wie realistisch ist es, dass eure Forderungen übernommen werden?
Ich weiß nicht, ob unser Vorschlag in die Resolution kommt. Aber in jedem Fall ist die Jugendbeteiligung auf UNO-Ebene schon mal wesentlich mehr als bei den politischen Gremien in Deutschland. Es ist ein starkes Zeichen, als Jugendlicher auf die Generalversammlung zu fahren und dort mitsprechen zu können.
Am 19. Juli sind Marah Köberle und Jonathan Mack in Heidelberg zu Gast, wo sich alles um das Thema Wasser drehen wird, und am 20. Juli in Tübingen geht es um den Fairen Handel. Danach machen Marah und Johannes nur noch am 13. August in Attendorn Halt, bevor es nach new York geht.
Fotos: jugenddelegierte.de/privat