Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Germany Kit: Dieses Buch hilft ausländischen Studenten in den ersten Wochen bei uns

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Benjamin, hast du im Ausland studiert? Ich war für ein Semester in Amerika, an der Ohio State University. Wie war die erste Woche? Hast Du dich zurechtgefunden? Es war wie wahrscheinlich bei vielen Studenten, die in einem neuen Land ankommen. Ich war 14 Stunden unterwegs gewesen, saumüde und natürlich hat mich auch niemand abgeholt. Mit dem Taxi bin ich in die Stadt gefahren und habe dann in einem Hotel übernachtet. Es ist aufregend, wenn eine Entdeckungsreise beginnt. Und klar habe ich ziemlich viele Infos bekommen. Die waren aber nicht einheitlich in einem Medium, man musste sich die Sachen zusammensuchen und rauspicken. Das nervt. Und außerdem waren die Broschüren hässlich. War das der Ausgangspunkt für das „Germany Kit“? Ja, unter anderem. Hanna, mit der ich das Germany Kit erarbeitet habe, hat in Basel studiert. Wir haben uns gefragt, wie es wohl ausländischen Studenten in Deutschland in den ersten Wochen ergeht. Gibt es für die zu wenig Information? Nee. Es gibt Ansprechpartner beim Studentenwerk, auf deren Homepages sind auch Foren eingerichtet. Und der Deutsche Akademische Auslandsdienst, DAAD, hat Broschüren und Webseiten. Wir dachten aber, dass ein Printmedium besser ist, in dem alle Infos gebündelt stehen. Gerade am Anfang ist Information ja am nötigsten. Und gerade am Anfang hat man keinen Zugriff aufs Internet.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Was ist in dem Buch drin? Poster zum Beispiel. Wir haben für das Projekt mit Erasmus-Studenten gesprochen und gefragt, was sie sich gewünscht hätten. Egal ob sie aus Costa Rica oder den USA kommen: Sie kommen erstmal in ein leeres Zimmer. Deshalb haben wir vier Poster aufgenommen. Ein Notfallposter zum Beispiel, das man sich neben das Telefon hängen kann. Darauf stehen alle Nummern für Feuerwehr und Polizei, dazu Piktogramme und das Verhalten im Notfall. Das Ganze ist dann grafisch und auch ironisch aufbereitet. Für den Spaßfaktor sind Faltbögen drin. Ein Becher zum Beispiel, den man sich falten kann. Der weicht doch ein. Es ist auch ein Wegwerfbecher. Ich hatte mich mit einer US-Studentin unterhalten, die mir von ihrem ersten Abend im neuen Zimmer erzählte. Sie hatte nichts außer einer Flasche Wein, weigerte sich aber, den aus der Flasche zu trinken. Also hat sie sich – sie hatte das mal an der Elementary School gemacht – einen gebastelt. Dann haben wir noch eine Box drin, die man sich falten kann. Um Stifte rein zu tun. Auf jeder Seite stehen dann die Vokabeln für „oben“, „unten“, „außen“ undsoweiter. Auf dem Becher stehen außerdem noch die Einheiten! Ich kann mich mit dem Buch also … einrichten? Dafür reicht´s nicht ganz. Obwohl wir auch ein Hirschgeweih zum basteln drin haben. Dort stehen die Vokabeln für „Auge“, „Nase“, „Mund“ drauf. Das ist dann eher selbstironisch. Der Hirsch als deutsches Symbol.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Um was geht’s Euch: Um ein buntes Deutschlandbild oder um die Fakten? Zu 90 Prozent sind Fakten drin. Wir haben zwar auch Statements und Bilder, von Studenten, die bereits hier sind – um für die „Neuen“ einen persönlichen Bezug zu schaffen. Vor allem aber informieren wir über Dinge, die man vor der Ankunft wissen muss. Übers Visum, die Finanzierung des Aufenthalts. Was muss in den Koffer? Wie sieht das deutsche Hochschulwesen aus? Alles, was ich eigentlich wissen muss, ehe ich herkomme. Dann die Anmeldung, Geld, Finanzen, tägliche Kommunikation, Maßeinheiten, Verkehrsmittel. Und Aufkleber mit Vokabeln wie „Tisch“, „Schrank“ oder „Spüle“. Die klebt man sich im Zimmer hin. Gute Idee. Das haben Freunde gemacht, als sie hierher kamen. Das „Deutschlernen“ ist ein wesentliches Element des Buchs. Welches Deutschlandbild wollt ihr vermitteln? Durch die Fußball-Weltmeisterschaft, das haben wir in den Gesprächen zu dem Projekt erfahren, hat sich das Deutschlandbild geändert. Wie ist es heute? Neu, modern, frisch.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie fanden die Erasmus-Studenten das Ergebnis? Die waren begeistert und meinten: Unser Leben wäre in den ersten Wochen hier erheblich einfacher gewesen, wenn wir diesen „Bausatz“ Deutschland gehabt hätten. Man kann sich aus dem Buch ja rausnehmen, was man braucht. Gibt´s Chancen, dass das Buch in Serie geht? Der DAAD hat Interesse bekundet. Deswegen fahren wir bald nach Bonn und präsentieren unsere Arbeit dort. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Müsstet ihr dann für jede Nation ein eigenes Buch kreieren? So wie es jetzt ist, funktioniert es für Studenten aus China genauso wie für Studenten aus Polen – aus den beiden Nationen kommen die meisten nach Deutschland. Wir haben uns auf die essentiellen Sachen wie Wohnen, Immatrikulieren undsoweiter konzentriert. Also kommen keine Klischees über Deutschland vor? Auf Lederhosen gehen wir gar nicht ein, wenn du das meinst. Darüber gibt es genug und das ist nicht das Bild, das wir vermitteln wollen. Am Anfang hast du vom Reiz des Entdeckens gesprochen. Wie in Ohio. Was wäre dir heute lieber – ins kalte Wasser waten und entdecken, oder superinformiert nach Ohio zu fahren? Ich glaube, beides ist super. Sachen entdecken – und den Prozess des Entdeckens zu unterstützen.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Benjamin und Hanna. +++ Auf den folgenden Seiten kannst du in das "Germany Kit" reinblättern. Auch zu sehen: Das Hirschgeweih zum selber basteln.


Vokabelsticker - einfach im Zimmer anbringen

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Was man unbedingt braucht - Pass und Zahnpasta

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Durchschimmernde Info: Auf der einen Seite Spiegelschrift, schimmern die Infos erst beim Umblättern durch. Das ist "Entdecken", wie Hanna und Benjamin es denken

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Lebensrettend - die deutschen Verkehrsschilder

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Die Kapiteleinleitungen - in den Nationalfarben "Gerade angekommen?"

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

"Leben in Deutschland"

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

"Wissenswertes über Deutschland"

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Weil´s ein Bausatz ist: So nimmt man die Poster raus

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Die Hirschgeweih-Bastelvorlage

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Und einmal ausgeschnitten

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Hirschgeweih fertig.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
  • teilen
  • schließen