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Kreativitätsboom übers Telefon

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Wer braucht heute schon noch eine Spiegelreflexkamera? Kein Mensch, sagen die Handyknipser. Schon seit einer Weile haben Telefone nicht nur hochauflösende Kameras verfügbar, sondern auch richtig gute Bildverschönerungssoftware. Und das Ganze geht jetzt noch einen Schritt weiter: Die neueste Lieblings-App aller zeigefreudigen Menschen mit iPhone heißt Instagram. Sie existiert erst seit vier Monaten und ist kostenlos. Sie lässt den Benutzer zwischen Filtern wie „Lomo-Fi“ und „Poprocket“ wählen und ist darüber hinaus eine große länderübergreifende Foto-Community, bei der auch Profi-Fotografen mitmachen. Josh Johnson ist so einer. Auf instatips.com gibt er seinen Followern täglich nützliche Hinweise, wie ihre Fotos noch schöner werden können und ab heute springt er mit seinem Projekt für einige Wochen in die Realität. Josh tourt einen Monat mit seinem Telefon durch die USA und dokumentiert seine Bilder in einem Reiseblog. Auf der über 16.000 Kilometer langen Strecke liegen zehn Großstädte, von San Francisco über Austin bis New York City, und in jeder von ihnen will er mit mindestens 1000 Instagramern Fotos machen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

 
Josh in Instagram-Optik und seine Reiseroute

jetzt.de: Josh, erklär doch nochmal kurz, was Instatips ist.
Josh: Es ist eigentlich ganz simpel: Jeden Abend gebe ich meinen Followern Foto-Tipps, das reicht von Schärfeeinstellungen bis zu Bildaufbau und -komposition. Ich selbst bin professioneller Hochzeitsfotograf hier in Atlanta. Das mache ich jetzt seit zehn Jahren und habe mir Alles selbst beigebracht. Mit den Machern der App habe ich im Prinzip nichts zu tun, ich mag es einfach, mein Wissen weiterzugeben.  

Deine Tour startet heute. Wann hast du entschieden, aus der App heraus in die Realität zu springen?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht mehr. Es fing alles damit an, dass ich als Instagram-Fan eine kleine Pilgerreise nach San Francisco machen wollte, da sitzen die Macher. Von da an hat die Sache dann ein Eigenleben entwickelt, ich selbst finde es immer noch total verrückt. Ich zahle alles selbst -Bahntickets, Verpflegung, usw. Dazu bekomme ich ein paar Dollar Spenden von meinen Instagram-Followern und ich schlafe in jeder Stadt bei einem von ihnen. Das klappt sehr gut, nur in Austin und Boston brauche ich noch ein Bett. 

Wie hast Du Dich auf diesen Wahnsinnstrip vorbereitet?
Ich habe mir einen Koffer und eine neue Jacke gekauft. Außerdem habe ich alle meine Lieblingssachen gewaschen. Es kann losgehen!  

Was genau willst Du mit Deinem Projekt zeigen?
Ich glaube, es kommt da ein neuer Kreativitätsboom auf uns zu. Fast Jeder hat heute eine richtig gute Kamera und den Zugang zu Millionen Menschen quasi in seiner Hosentasche, über sein Telefon. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir da schon sehr bald viele aufregende Sachen zu sehen bekommen!  

Und in unmittelbarer Zukunft?
Für die nächsten Wochen freue ich mich einfach darauf, die vielen netten und fotobegeisterten Leute aus dem Netz im richtigen Leben zu sehen. Die Tour wird ein Fotospaziergang mit 10.000 Freunden, die ich noch nie getroffen habe! Alle Bilder werden über die Instagram-App veröffentlicht, vielleicht mache ich später sogar ein Buch daraus. Wenn alles gut läuft, könnte ich mir auch mehr solcher Touren vorstellen. Vielleicht komme ich ja bald nach Europa, das wäre fantastisch! 

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