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Meine Jacke gegen deine Hose

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[b]Frau Casamento, was sind überhaupt Swap Markets?[/b] Das sind Partys, bei denen man eigene Kleider und Accessoires gegen die anderer Gäste tauschen kann. Der Trend kommt aus Großbritannien und den USA, dort gibt es das schon länger. [b]Und wie funktioniert das?[/b] Bei privaten Swap Partys bringt einfach jeder Gast ein paar Stücke mit und dann wird munter getauscht. Wir ziehen es etwas größer auf, mit Musik, Cocktails und einer Art eigener Währung: Noch bis Mittwoch kann man seine Sachen an unseren Annahmestellen abgeben. In München sind das die „Pool Fashion Music Lounge“ in der Maximilianstraße 11 und „Pop Street Fashion Art“ in der Sendlinger Straße 7. Da wird dann jedes Kleidungsstück bewertet und man bekommt entsprechend viele Jetons gutgeschrieben, mit denen man bei der Party Getränke oder eben Kleidung kaufen kann. [b]Ist das nicht nur etwas für Mädchen?[/b] Nein, absolut nicht! Bei unserem ersten Swap Market in Berlin waren auch sehr viele Männer dabei – es wird wirklich jeder fündig. [b]Trotzdem klingt das alles irgendwie mehr nach einer Tupperparty. Warum sollte eine Kleidertauschparty cooler sein?[/b] Weil dort mit ganz anderen Sachen gehandelt wird! Bei uns gibt es jede Menge Designerkleider und –accessoires und außerdem viele Spenden von Prominenten. Schließlich kommt der Erlös der Münchener Aidshilfe zu Gute. Am Freitag kann man zum Beispiel eine Jeans von Michael Michalsky und ein Buch von Karl Lagerfeld „erswappen“. [b]Heißt das, dass man nur Designerteile eintauschen kann und alles andere gar nicht erst angenommen wird?[/b] Natürlich wären Designersachen super, aber das muss nicht unbedingt sein. Hauptsache, die Kleidung ist hoch- und neuwertig und nicht etwa alt und abgetragen. [b]Kann man seine alten Klamotten nicht auch praktischer loswerden – zum Beispiel über Ebay?[/b] Das mag praktisch sein, aber Swap Markets machen einfach mehr Spaß! Schließlich sitzt man bei einer Online-Versteigerung allein vor dem Computer, während man beim Swappen viele neue Leute kennenlernt. Außerdem ist die Auswahl bei uns größer und bunter als in jedem normalen Geschäft. [b]Aber hat dieser Trend in Deutschland überhaupt eine Chance, über den Werbegag hinauszukommen?[/b] Ich bin überzeugt, dass sich die Swap Markets durchsetzen werden. Nach der Party in Berlin haben wir viele Zuschriften von Leuten bekommen, die das auch im Freundeskreis ausprobiert haben und begeistert waren.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

[b]Welche Tipps haben Sie für alle, die eine private Swap Party veranstalten wollen?[/b] Man sollte unbedingt Gäste jeder Kleider- und Körpergröße einladen und sie dazu ermuntern, auch Accessoires wie Gürtel, Schuhe oder Taschen mitzubringen. Außerdem sollte man eine Umkleide einrichten und einen Ort haben, an dem die Gäste die Kleider, in denen sie gekommen sind, verwahren können, damit sie im Gewühl nicht verloren gehen. [b]Ich glaube, ich könnte mich von nichts in meinem Kleiderschrank trennen. Kann ich trotzdem auf die Party kommen?[/b] Für alle, die vorher keine Sachen abgeben haben, kostet es zehn Euro Eintritt. Die Jetons kann man für einen Euro pro Stück nachkaufen. [b]Werden Sie am Freitag auch mitswappen?[/b] Ja, ich werde eine Tasche von Kaviar Gauche abgeben. Vielleicht bekomme ich dafür 50 bis 70 Jetons? Beim letzten Mal in Berlin habe ich bereits ein Paar tolle silberne Turnschuhe erswappen können! [i]Der Swap Market in München beginnt um 21 Uhr in der Postgarage, Deroystraße 5 – 7. Ein weiterer findet am 28. November in den Hamburger Ahoi Studios statt.[/i]

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