Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Mit jedem Einkauf Gutes tun: Grünkauf ist das erste ökologische Bonus-System

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Was ist die Idee von Grünkauf? Grünkauf ist ein Vorteilssystem von nachhaltigen Unternehmen. Es beruht auf mehreren Säulen: Das Herzstück ist ein Bonuspunkte-System, für das wir eine eigene Karte haben, die selbstverständlich biologisch abbaubar ist. Mit dieser Karte können Sie bei unseren Vorteilspartnern Bonuspunkte oder andere Vorteile sammeln. Aber das kennen wir bereits von anderen Systemen. Wir unterscheiden uns aber in zwei Punkten ganz erheblich. Zum einen geht es bei uns nicht um das Thema "billiger", bei uns geht es um die Unterstützung von ökologischen und sozialen Projekten. Sie setzen die bei uns gesammelten Bonuspunkte also nicht dafür ein, irgendein Bratpfannen-Set zu erwerben, sondern können damit gute und wichtige Projekte fördern. Der zweite wichtige Punkt ist der Datenschutz. Viele Vorteilssysteme leben ja davon, dass sie die Nutzerdaten an möglichst alle Partner weitergeben. Das gibt es bei uns nicht.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Karte zum grünen Einkauf. Warum soll man bei Grünkauf mitmachen? Wenn wir unsere Kunden befragen, stellen die meisten besonders die Möglichkeit heraus, dass man seine Bonuspunkte spenden kann. Das ist aber eigentlich nur das Sahnehäubchen oben drauf, denn das eigentlich wichtige ist, dass das Grünkauf-Logo als Gütesiegel funktioniert. Wenn sie bei einem unserer Partner einkaufen, können Sie sich darauf verlassen, dass dieser Partner ökologisch und sozial einwandfrei ist. Wie kontrollieren Sie das? In einigen Branchen wie bei Lebensmitteln zum Beispiel ist das sehr einfach, weil es da sehr strenge Gütesiegel gibt. In anderen Branchen gibt es das gar nicht. Wir haben einen strikten Beirat, in dem Vertreter aus unterschiedlichen Vereinen und Verbänden darüber entscheiden, ob wir Partner aufnehmen oder nicht. Im Moment haben wir viel mehr Firmen abgelehnt als wir aufgenommen haben. Können Sie ein Beispiel geben? Wir hatten die Anfrage von einem grünen Restaurant, das ökologisch arbeitet. Allerdings nutzen die bei ihrem Partyservice, den sie nebenher auch betreiben, lediglich Plastikgeschirr. Das ist nicht nachhaltig. Wir wollen sehen, dass eine Firma, die bei uns Mitglied ist, alles tut, was im ökologischen und sozialen Bereich möglich ist. Es geht uns also nicht um reines "Greenwashing", wir wollen wirklich etwas ändern – und Plastikgeschirr könnte man leicht ersetzen. Und wenn derjenige nicht bereit ist, das zu tun, wird er eben nicht Mitglied bei Grünkauf. Wieviele Partner gibt es zur Zeit? Es kommen pro Woche ein bis zwei Partner hinzu, aktuell sind es acht Firmen, die Vorteilspartner von Grünkauf sind. Wir können einen großen Stromanbieter als Partner bekannt geben, im Herbst werden wir eine große Biosupermarkt-Kette als Partner aufnehmen. Wir arbeiten da ständig weiter. Bisher sind Reise-Anbieter und ein Carsharing-Anbieter Partner. Spannend wird das Projekt natürlich dann, wenn Grünkauf auch auf den alltäglichen Bedarf ausgedehnt wird. Deshalb gehen wir ganz bewusst erst jetzt an die Öffentlichkeit. Wir sind bereits am 1. Januar gestartet, aber im Gegensatz zu einigen anderen Angeboten haben wir uns gedacht, wir machen erst was und gehen dann an die Öffentlichkeit. Deshalb haben wir die vergangenen Monate genutzt, um Partner für das Grünkauf-System zu gewinnen. Wer ist der typische Grünkauf-Nutzer? Es geht uns um Käufer aller Altersschichten, die ökologisch interessiert sind. Und zwar über den aktuellen Mode-Trend hinaus. Das Interesse der Grünkauf-Nutzer geht tiefer als das, was jetzt neudeutsch als Lohas beschrieben wird. Wir wollen ein Wegweiser sein für Unternehmen, die wirklich nachhaltig und ökologisch wirtschaften. Warum betreiben Sie dieses System? Also: Wovon leben Sie? Wir leben von den Vorteilspartnern. Das funktioniert so: Ein Bonus-Punkt ist bei uns einen Cent wert. Wir verkaufen diesen Punkt aber einen Tick teurer, nämlich für 1,2 Cent an unsere Vorteilspartner. Und von diesen 0,2 Cent leben wir. Dabei muss man klar sagen: Wir wollen einen Vorteil für Endkunden bieten, aber wir wollen auch kleinen, nachhaltigen Unternehmen helfen und denen dieselben Marketing-Werkzeuge an die Hand geben, die Großkonzernen nutzen. Und wer steckt hinter Grünkauf? Es gibt keinen großen Konzern oder einen Mehrheits-Aktionär. Grünkauf wird getragen von zwei Dutzend Privat-Unternehmern. Wir werden aber von zahlreichen Umwelt- und Sozialverbänden unterstützt, die im Beirat vertreten sind. Das ist uns sehr wichtig, es geht um Glaubwürdigkeit. Und wie sind Sie selber auf diese Idee gekommen? Ich arbeite seit 2005 an diesem Projekt. Es entstand aus dem Verband UnternehmensGrün, bei dem ich seit vielen Jahren im Vorstand bin. Dabei handelt es sich um einen Unternehmerverband, in dem kleine nachhaltige Unternehmen aus allen Branchen organisiert sind. Insofern bin ich schon sehr viel länger mit diesem Thema befasst.

Text: dirk-vongehlen - Abbildung: Screenshot Grünkauf

  • teilen
  • schließen