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Zeichnende Mädchen: Das Kunst- und Comic-Magazin "Spring"

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Spring ist ein reines Projekt von Frauen - wie kam es dazu und was ist die Idee dahinter? Im Herbst 2003 fragte mich Claudia Ahlering, ob wir nicht zusammen ein Kunst- und Comic-Heft machen wollen. Wir luden befreundete Zeichnerinnen ein und los gings. Wir wollten eine Plattform für die Sachen schaffen, die sich im Raum zwischen Illustration, Comic und Kunst bewegen, alles auf hohem Niveau und mit großer Bandbreite. Wir haben mit Frauen angefangen und es hat sich bisher bewährt. Wir machen alles selber. Frauen sind im Comicbereich meiner Meinung nach unterpräsentiert, das muss sich ändern! Hat euer Ansatz auch einen politischen Hintergrund? Wir wählen für jede Ausgabe ein Thema, an dem wir arbeiten. Wenn eine der Künstlerinnen das Thema politisch oder gesellschaftskritisch auffasst, ist das ihre Sache. So hat im aktuellen Heft Spring #3 Claudia Ahlering Auszüge aus Houellebecqs Buch "Die Welt als Supermarkt" illustriert. Euer aktuelles Thema widmet sich "special places". Wie kam es zu diesem Titel? Wir haben Vorschläge für einen Arbeitstitel gesammelt und dann abgestimmt. Der Arbeitstitel "special places" stammte von Maria Luisa Witte, die sich für ihren Beitrag extra auf Reisen begeben hat, um diese besonderen Orte zu finden.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Welche besonderen Orte gibt es denn zu entdecken? Das Thema wurde ganz unterschiedlich interpretiert. Für die Französin Laureline Michon ist Hamburg ein Ort des Erstaunens, weil so vieles anders ist als in Frankreich. Almuth Ertl zeigt einen fiktiven Garten, der eine Metapher für ihr Inneres ist. Für Frau Wolter ist der besondere Ort der eigene Körper, den sie wie eine Landkarte ausklappt. Moki begibt sich zur Sonder, dem Berg ihrer Kindheit, während mein Beitrag ganz konkret Männern den Weg zu mir zeigen kann, wenn sie geeignet sind.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Spektrum der Arbeiten in Spring ist sehr breit. Gibt es eigentlich vorgegebene Grenzen in der Gestaltung? Die einzige Grenze ist die Geschmacksgrenze. Hauptsache, die Beiträge sind gut, interessant und eigen. Wir engen uns da nicht ein.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

In der deutschen Comicszene passiert gerade viel in Hamburg. Viele von euch leben auch in Hamburg. Ist die Stadt für Kreative mit Stift und Tusche auch so ein "besonderer Ort"? Ich würde schon sagen, dass die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg die Adresse für alle ist, die im Bilderbuchbereich arbeiten möchten. Man legt hier besonderen Wert aufs Handwerk, das man im Grundstudium lernt. Darauf baut man auf und entwickelt einen eigenen Stil. Durch die unterschiedlich arbeitenden Professoren findet jeder einen Professor, zu dem man passt und der einen fördert. Ich liebe meine Schule und möchte am liebsten nie wieder weg. Außer einer fast schon familiären Atmosphäre lehren oder lehrten hier die besten Illustratoren und Künstler wie Bernd Mölck-Tassel, Anke Feuchtenberger, ATAK, Klaus Ensikat, um nur einige zu nennen. Die Schule hat auf jeden Fall die neue junge Comicszene in Hamburg beeinflusst. Seid ihr auch offen für neue Zeichnerinnen, die in Spring veröffentlichen wollen? Jede kann uns ihre Arbeiten zeigen. Wir schauen uns aber auch selber um. Es gibt wirklich viele gute Zeichnerinnen, allein hier in Hamburg. Für Spring #4 haben wir uns geeinigt, höchstens 14 Zeichnerinnen zu sein. Spring #3, 128 Seiten, schwarzweiss, ist über spring-art.info zu beziehen und kostet 9,00 Euro plus Versand.

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