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Meine Kinorückschau 2006

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Mein Lieblingsfilm des Jahres:
Viele Filme sind aus verschiedensten Gründen richtig gut. Aber zumindest einmal im Jahr ist Schluss mit Pluralismus. Also: Brick, die wunderbare Mischung aus Highschoolfilm und film noir ist mein Lieblingsfilm 2006.
Oder doch Sehnsucht, der aussieht wie ein realistisches Sozialdrama, aber eigentlich ein Melodram ist? ?
Wahrscheinlich ist es Transamerica, mit Felicity Huffman als Transsexuellem.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

So Schön wie Markus (Andreas Müller) hat dieses Jahr keiner im Kino getanzt

Schönste Momente:
Brokeback Mountain: Ennis steht am Ende in seinem Wohnwagen, umarmt das blutige Hemd von Jack, und sagt: „Jack, I swear...“ In diesem halben Satz stecken die Gefühle des ganzen Films. Und Gefühle gibt es zu Hauf.
The New World: John Smiths und Pocahonats stumme Annäherungsversuche im hohen Gras.
Sehnsucht: Markus tanzt allein und völlig in sich versunken zu „Feel“ von Robbie Williams.

Neuentdeckte Liebe:
Der deutsche Film. Die Franzosen jubeln schon länger über den jungen deutschen Film, aber die Hollywoodkonditionierung in Jugendjahre hat es mir bisher immer vermiest. Dieses Jahr ist alles anders. Dieses Jahr sind deutsche Filme endlich nicht mehr seelenschwere, realistische Sozialdramen, sondern zeigen leichtfüßig (s.u.) und verspielt Mut zu Melodrama und Überzeichnung und erzählen richtige Geschichten. Deswegen Danke für:
Sommer vorm Balkon
Requiem
Das Leben der anderen (!)
Schläfer
Sehnsucht
Wholetrain
Sommer ‘04
Pingpong

Floskeln, die auch dieses Jahr durch die Filmkritiken geisterten:
Der Film kommt ganz leichtfüßig/unschuldig etc. daher
Da ist das Kino ganz bei sich
Kino und Traum lagen schon immer nah beieinander
Magische Kinomomente


Überraschend gut:
Superman Returns
Marie Antoinette

Überraschend schlecht:
Volver: Die Frau, Muttertier und Sexbombe, die ihr Leben tüchtig mit Liebe und Leidenschaft meistert und dazu keinen Mann braucht. Und Penélope Cruz, die Bohnenstange, bekommt den Hintern mit einem Kissen ausgestopft, um sexy zu wirken.
Das Parfum
Black Dahlia
Der letzte Kuss
Charlotte Roche in „Eden“

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Noch sitzt er auf dem Thron - gleich hängt er am Spieß: Captain Jack

Wirklich lustig:
Thank you for Smoking
Will Ferrell als überdrehter Nazi in "The Producers"
Wer früher stirbt, ist länger tot
Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan
Johnny Depp als Schaschlik-Spieß in "Fluch der Karibik 2"
Unfreiwillig komisch: Daniel Craig als James Bond in „Casino Royale", wie er aus dem Wasser steigt: Sein aufgepumpter Muskelkörper lässt die Badehose so winzigklein aussehen...

Sätze, die ich mir gemerkt habe, aber bisher nicht anbringen konnte (leider alle auf Englisch):
„You always see the glass half empty.“ – „No, I see the glass half full. Of poison!“ (Scoop)
„Will you marry me when you are seventy and have nothing to lose?“ (Science of Sleep)
"It's the book I was always meant to write." (Capote) „Get the motherfucking snakes out of that motherfucking plane!“ (Snakes on a Plane) „The details of your incompetence don’t interest me“ (Der Teufel trägt Prada) "Gypsy! Give me your tears!" (Borat) "I can say what I want - I still got Nazi bullets in my ass!" (Little Miss Sunshine)

Der Indie-Film, den dieses Jahr alle gesehen haben:
Little Miss Sunshine

Indie-Filme, die man auch gesehen haben sollte:
Brick
Napoleon Dynamite
Thumbsucker
Science of Sleep

Nur auf DVD:
Napoleon Dynamite
Mysteriuos Skin: Schöne Queer-Kinogeschichte mit Brick-Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt
Grizzly Man: Werner Herzog hat das Videomaterial eines besessenen Bärenforschers geschnitten und kommentiert. Faszinierend.

Achso, und The Prestige (startet am 4. Januar ) wird der beste Film 2007.

[Bilder: Piffl, Buena Vista]

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