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... Mehr Mülleimer. Mit – zum Beispiel – einem leeren Café-Becher in der Hand zwischen Marien- und Gärtnerplatz: Da wirst du deppert, bis du den entsorgt hast!
 
... Eine Feierterrasse, auf der noch etwas anderes läuft als House.
 
... Ein neues (cooles) Sommergetränk.
 
... Weniger Menschen in der Ballabeni-Schlange, dafür mehr auf Anti-Nazi-Demos.
 
... Mehr Tischtennisplatten mit vorinstallierten Netzen – auch, wenn die dann aus Metall sind. Für die meisten Platten muss man nämlich ein eigenes mitbringen (das dann oft nicht mal passt, weil die Klemme zu klein ist). Aber wir sind doch alle keine Profis, sondern nur Freizeit-Ping-Pong-Spieler.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


       
... Das alte Flughafen-Logo zurück.
 
... Lieber zwei ausverkaufte Konzerte in der Muffathalle als eines im Zenith.
 
... Ein drittes Sportfreunde-Stiller-Konzert in der Olympiahalle.

... Eine Markthalle, bei der der Fokus nicht nur auf Lachs-Häppchen und Rosé-Champagner liegt. Es muss ja nicht gleich ein „Street Food Thursday“ sein, aber es wird doch um Himmels willen auch noch was anderes geben als Käfer und Hillinger.
 
... Radioempfang in allen Autotunneln – vor allem für ego-FM natürlich.
 
... Aufstieg der Löwen. In der Anschluss-Saison: Champions-League-Qualifikation mit würdigem Scheitern in der Vorrunde – nicht gierig werden!
     
... Mehr Kioske sowieso.
 
... Und wenn wir schon dabei sind: eine Lockerung des Ladenschlussgesetzes. Kleine „Internetcafés“ gehen bei der Späti-Kultur ja schließlich schon voran.
 
... Ein Arcade-Fire-Konzert in München – das haben sie beim Europa-Tourplan nämlich ausgelassen und man fragt sich nun natürlich, wer da den Fehler gemacht hat: die Stadt oder die Band?
 
... Voll utopisch, aber wünschen darf man sich ja alles: niedrigere Mieten.

... Und nicht nur deshalb: mehr Goldgrund-Aktionen.
 
... Mehr Sportplätze wie die zwei Basketball-Courts auf der Praterinsel. Das sind die einzigen ihrer Art, die sich wirklich harmonisch in die Umgebung einfügen. Und mit dem Blick auf die Isar fühlt es sich auch noch etwas nach Central Park an.
 
... Mehr alternative, schnelle und trotzdem gute Essensmöglichkeiten, wie die Burrito-Läden, die in diesem Jahr eröffnet haben.
 
... Mehr schnelle Verkehrsverbindungen, wie der seit neuestem im 5-Minuten-Takt fahrende Uni-Bus, bei dem man endlich nicht mehr auf den Fahrplan gucken muss, weil sowieso immer gleich der nächste kommt.
 
... Noch mehr junge und vor allem faire Mode wie von Yubi, Dear Goods, Veganista, Glore und iki M.
 
... Busfahrer, die nach dem Anfahren noch mal halten, um uns einsteigen zu lassen.
 
... Geld.

Auf der nächsten Seite: Wovon wir genug haben.



Wovon wir genug haben


... Von Werbeslogans, die mit den Worten „mia“ oder „dahoam“ spielen. Doch, man kann uns Münchnern tatsächlich auch auf Hochdeutsch Handy- und Carsharing-Verträge andrehen!
 
... Von Verkehrspolizisten, die Strafzettel ausstellen, weil wir auf dem Radweg einen Häuserblock in der falschen Richtung gefahren sind. Besonders dann, wenn sie uns auch noch darauf hinweisen, dass eine Umhängetasche auf dem Rad gefährlich ist – und unser Personalausweis in zwei Monaten abläuft.
 
... Definitiv von Pelzkrägen!
 
... Von S-Bahn-Fahrern, die uns unverwandt aus dem Führerhaus anglotzen, während sie die Türen genau vor unserer Nase zugehen lassen.
 
... Von Berichten über Pep Guardiolas Kleidungsstil.
 
... Von Wohnungspolitik, die noch mehr Goldgrund-Aktionen erforderlich macht.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



... Vom unwürdigen Hin und Her ums Atomic Café. Lebe (wäre schön), stirb (wäre traurig) oder erstehe an einem neuem Ort wieder auf (wäre spannend). Was die vergangenen Monate abging, wirkt jedenfalls langsam wie sehr maue Promo.
 
... Von unverständlichen Einlassverboten für die Favorit Bar.
 
... Davon, auf allzu einfache Ziele einzuprügeln. Deshalb bitte nicht mehr: „München kotzt“-Tumblr, Bahn- und MVG-Bashing, wehklagen, dass in München „ja immer alles so sauber ist“ oder über die gegelten Schnösel im – zum Beispiel jetzt – Call me ’Drella mosern. Bringt nix. Lieber meiden oder, wo möglich: besser machen.
 
... Trotzdem: Von Bauarbeiten an der Stammstrecke, Burgerketten (fangen spätestens bei der dritten Filiale an), internationalen Einheitsläden in der Fußgängerzone und (rosa) Pullis über die Schultern geworfen.
 
... Von Lokale, in denen man Tische für maximal zwei Stunden reservieren kann.
 
... Von einer mehrfach im Jahr gesperrten Leopoldstraße, die weder kulturell noch kulinarisch irgendeinen Mehrwert bietet, dafür aber für ein verfluchtes Verkehrschaos sorgt.
 
... Gleiches Prinzip: Blade Night und Stadtmarathon.
 
... Horst Seehofer.
 
... Von Stränden in der Stadt. Ganz besonders vom Kulturstrand, der nun wirklich nicht Teil einer öffentlichen Debatte sein muss.
 
... Von Wahlplakaten an jedem verdammten Pfosten. Mit der nahenden Kommunalwahl (Europawahl ist dann auch gleich noch), geht das ja schon wieder los.
 
... Und wenn Politiker ihre Gesichter schon überall hinhängen wollen, dann wenigstens auf einer Höhe, bei der jeder mit einem Filzstift seine demokratische Meinung zu ihnen kundtun kann.
 
... Speaking of: Von Clubplakaten, auf denen Frauen in Strapsen unter dem Titel „All that she wants“ von Typen gebügelt werden, ganz unbedingt auch!
 
... Schulden.


Text: jetzt-Redaktion - Illustration: jan-stremmel

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