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Da ist die Kunst!

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Jörg Ankermüller und Roy Hessing haben uns durch die Stadt geführt und ein paar Street-Art-Highlights erklärt:

1. Der Space Invader
Königsplatz, neben dem U-Bahn-Eingang

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das sieht man:
Einen Steinwurf von der Antikensammlung kriecht ein kleines Alien aus dem Efeu. 63 münzgroße Fliesen pappen als weiß-rot-schwarzes Mosaik an der Mauer über der U-Bahn-Treppe – und formen ein Pixel-Monster aus dem Atari-Spiel Space Invaders.

Das sagen die Experten:
„Die Mosaike sind das Markenzeichen des berühmten Pariser Street-Art-Künstlers „Invader“. Wir sind ziemlich sicher, dass das hier von ihm ist – aber ganz genau weiß man das bei Street Art nie.“


2. Das Dynamit
Stephansplatz, gegenüber dem Eingang des Alten Südlichen Friedhofs

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das sieht man:
Sieben Stangen Dynamit liegen zusammengezurrt unter dem Fenster eines Friseursalons auf dem Bürgersteig. Folgt man der Zündschnur um die Ecke, findet man hinter geparkten Vespas an der Hauswand einen altmodischen Zünder.

Das sagen die Experten:
„Dieses Motiv gibt es mehrmals in der Stadt, es ist eine Adaption von Banksy. Dynamit und Zünder sind mit Stencils, also Schablonen, gemalt – die Zündschnur frei mit der Spraydose. Spannend ist die Interaktion: Um das Werk zu verstehen, muss man erst um die Ecke gehen.“




3. Das Pärchen
Theresienstraße 71a

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das sieht man:
An der einzigen unrenovierten Fassade des Blocks herzt sich ein Pärchen mit Fünfzigerjahre-Frisuren. Direkt darunter steht – fast als wäre es als eine Art Bildunterschrift gedacht – das Wort „Sucht“. Drumherum sieht man Antifa-Tags und bröckelnden schlammfarbenen Putz.

Das sagen die Experten:
„In München verschwindet Street Art meist schnell von Fassaden; vielleicht hat der Künstler deshalb ein unrenoviertes Haus gewählt. „Sucht“ ist der Name eines Münchner Künstlers, den Schriftzug finden wir oft. Vielleicht kam die Schrift hier erst später dazu.“


4. Die Absolventen
Arcisstraße 17, an der Rückseite der TU-Mensa

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das sieht man:
Auf dem Sichtbeton der Mensa-Mauer stehen acht vollkommen identische Männer mit Talar und Doktorhut in einer Reihe – und treten im perfekten Gleichschritt ihrem Vordermann kräftig in den Hintern.

Das sagen die Experten:
„Hier kommen die Eigenschaften einer Schablone sehr schön zum Ausdruck: die Wiederholung, die Uniformität, die in diesem Fall offenbar als Kritik an der Bildungspolitik gemeint ist. Das Prinzip „Copy-Paste“ und der steigende Konkurrenzkampf an der Uni wären mögliche Lesarten.“



5. Der Münchner
Baaderstraße 60

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das sieht man:
Das Tor von „Metallbau Dahlke“ ist übersät mit Tags und Aufklebern. In der Mitte pappt mit Tapetenkleister das lebensgroße Brustbild eines Trachtenträgers, der einen Maßkrug in die Luft stemmt. Der Sticker vor seinem Mund verkündet: „München ist das geilste Land der Welt.“

Das sagen die Experten:
„Ein ausgeschnittenes, aufgeklebtes Bild nennt man Cut-Out. Der später angebrachte kleine Aufkleber daneben zeigt, wie Street Art miteinander kommunizieren kann: Er wirkt hier wie eine Sprechblase. Im Museum käme so eine Kommunikation nicht zustande.“


6. Die Katzen
Schyrenstraße Ecke Humboldtstraße

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das sieht man:
Von der Gartenmauer an der Rückseite des Caritas-Wohnheims rinnt Milch auf den Bordstein. Unten sammeln sich schwarze Katzen und lecken sie auf.

Das sagen die Experten:
„Die weiße Farbe ist hier besonders raffiniert eingesetzt. Man fragt sich automatisch: War der Farbklecks zufällig da und hat den Künstler inspiriert? Oder hat er das selbst geplant? Im ähnlichen Stil gibt es in der Nähe auch Hühner.“
 
Der Stadtführer „Munich Street Art“ von Roy Hessing und Jörg Ankermüller ist 2010 erschienen (Im Internet: www.munich-street-art.de).

Text: jan-stremmel - Fotos: juri-gottschall und Munich Street Art

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