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Aufwachen
Radiowecker sind eine prima Erfindung. So lange sie auch Sender im Suchlauf haben, die dem Hörer das Recht auf schlechte Laune am Morgen einräumen – und auf Morning-Shows verzichten. Viele Sender sind das in München nicht. Ab fünf Uhr früh spaßen die „Frühaufdreher“ (Bayern 3), die „Muntermacher“ (Radio Arabella) und das „Guten-Morgen-Bayern-Team“ (Antenne Bayern) um die Wette. Der „Morning Man“ (Radio Gong) geht sogar schon um 4.53 Uhr blendend gelaunt auf Sendung.
   
„Bayerns meiste Musik“
So lautet der Slogan des in München-Ismaning beheimateten Hitradios Antenne Bayern. Das aktuell am häufigsten gespielte Musikstück in der Antenne Bayern Heavy Rotation – Bayerns meiste Musik also – kommt von Sängerin Pink: „perfect“.
 
City of Pop
Der Mainstream fließt als Fluss durch diesen 2004 zum 30-jährigen Jubiläum des BR-Jugendradios Zündfunk konzipierten Stadtplan voller Band-Straßen und Musikstil-Viertel. Seit 2008 ist die „City of Pop“ auch ein Radioratespiel, das jeden ersten Samstag im Monat um 19.05 auf Bayern 2 läuft. Sechs Kandidaten müssen Coverversionen erraten, Songzeilen ergänzen und von ihren Lieblingsplatten schwärmen.
 
Dudelfunk
Mit der Ambition, kein weiterer „Dudelfunk“-Sender sein zu wollen, ging das private Jugendradio Ego FM im November 2008 an den Start. Tatsächlich ist die Musikauswahl keine Aneinanderreihung der – wie es im Dudelfunk immer so schön heißt – größten Hits der 80er, 90er und dem besten von heute, sondern ein solider Indie-Mix. Sehr gut!

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


 
Ein Bayer tut rügen
Keiner kann sich so schön aufregen wie der Liebl Franz in seiner wöchentlichen „Grantler“-Kolumne auf on3radio. Kein Wunder: der junge Herr hat in München Philosophie studiert. Und macht im echten Leben als „Monaco Fränzn“ Mundart-Rap bei der Hip-Hop Kombo „Doppel D“. 
 
Free Europe
Aus den gleichen Räumen, aus denen der amerikanische Sender Radio Free Europe die sowjetischen Länder während des Kalten Krieges mit demokratiefreundlichen Radioprogrammen beschallte, sendete bis vor Kurzem das Münchner Ausbildungsradio M94.5. Beide Programme verbindet der gute Wille seiner Macher. Die Wortbeiträge der studentischen Radioanfänger klingen oft ein wenig überengagiert. Dafür passt der Musikmix perfekt in jede WG-Küche.
 
Gerücht
Es stimmt wirklich: Um Mitternacht spielt Bayern 1 die Bayernhymne. Allerdings erst, nachdem die deutsche Nationalhymne verklungen ist.

Heute im Stadion
Wer dem Bayerischen Rundfunk vorwirft, parteiisch zu berichten: hier trifft der Vorwurf zu. Samstag ab 15 Uhr gibt es Bundesliga-Fußball mit bayerischem (und fränkischem) Blick. Trotzdem gut!
 
Internet-Radio
Für alle, die ohne behördliche Genehmigung Radio machen wollen, gibt es zum Glück das Internet. Ein sehr empfehlenswerter Münchner Web-Sender ist das Kneipenradio Substanz FM. Täglich zwischen 13 und 14 Uhr läuft dort unter anderem die „Münchner Stunde“: 15 Songs made in Munich.
 
Junge Hörer
Selbst bei der Pop Welle Bayern 3 liegt das Durchschnittsalter der Hörer bei 44 Jahren. Damit sich das ändert, hat der BR 2008 die Jugendwelle on3radio ins Leben gerufen. Um das Programm per UKW-Frequenz zu verbreiten, müsste der Sender allerdings einen seiner bestehenden Kanäle - zum Beispiel BR Klassik - kappen. Das wiederum würde die alte Stammhörerschaft auf die Barrikaden bringen. Deswegen lässt sich das junge, ambitionnierte on3radio bisher nur im Internet und per Digitalradio empfangen. Schade.
 
Kanalratten
Wer auf Facebook schaut, ist schlauer. In der Kanalratten-Gruppe (etwa 300 Fans) erfährt man: Die Kanalratten sind Dirk Wagner und Philipp Stürzenberger. „Sie huschen nicht nur durch den musikalischen Untergrund, sondern durchkriechen auch die Abwässerkanäle der Politik, knabbern an den besten Stücken der Kunst und manchmal scheißen sie auch bestimmte Leute an. Im Zweifelsfall sich gegenseitig.“ Hören kann man das samstags ab 19 Uhr bei M94.5.
 
Langemann, Markus
Der Uli Hoeneß der Münchner Radio-Szene. Anfang der Neunziger Jahre erfand Markus Langemann das Format der „Morning Show“ und brachte Comedyserien, Blitzermeldungen und Sidekicks ins Radio. Als solcher feierte Bully Herbig in der Sendung „Langemann und die Morgencrew“ auf Radio Gong seine ersten Erfolge.
 
Mehmets Schollplatten
Auf vielfachen Wunsch der Hörer hat Mehmet Scholl seinen Vertrag beim BR verlängert. Jeden ersten Freitag im Monat stellt er um 23.05 Uhr auf Bayern 2 in der Sendung Mehmets Schollplatten seine Lieblingssongs aus der Independend-Szene vor.
 
Nachtgespräche
Lebenshilfe-Sendung auf Bayern 2 mit der Münchner Kult-Seelsorgerin Brigitte Lämmle. Trotz Protesten und Unterschriftenaktionen vieler Lämmle-Fans wurde der nächtliche Seelsorge-Talk vor zwei Jahren ersatzlos aus dem Programm gestrichen.
 
Österreich
You´re at home baby: Poster und Aufkleber des österreichischen Radiosenders FM4 verschönern seit Jahr und Tag die Zimmerwände aller popkulturell ambitionierten Studenten. Die Partys, die der Sender alles zwei Jahre in der Muffathalle veranstaltet, sind legendär.
   
Piratensender Powerplay
Private Radiosender gibt es in Bayern erst seit 25 Jahren. 1981 landeten Thomas Gottschalk und Mike Krüger mit ihrer Kult-Komöde „Piratensender Powerplay“ einen Kinoerfolg, in dem sie in die Rolle zweier Münchner Privat-Funker schlüpften, die dem BR illegal Konkurrenz machten.
   
Quote
Die „Reichweite“ ist die Quote des Radios. Im Münchner Sendegebiet erzielt Radio Gong - der Sender mit "Hitgarantie" - derzeit die höchste Tagesreichweite.
 
Recht auf Rausch
Warum darf man sich in unserer Gesellschaft betrinken, aber nicht bekiffen? Wann ist der Rausch erlaubt und wann verboten? Diesen Fragen geht der on3-Reporter Markus Köbnik den März über nach. Auf dem on3-Blog "Heimat der Neugier" können die Hörer die verschiedenen Rechercheschritte mitverfolgen, bevor die fertige Sendung mit dem eingängigen Titel „Die Frage“ dann am 28. März ausgestrahlt wird. Einen Podcast zur Frage des Monats gibt es auch. Das interaktive on3-Format funktioniert: Die Frage nach dem „Recht auf Rausch“ wurde von einer Hörerin vorgeschlagen.
 
Schlaflos in München
Larissa Vassilian hat Podcasting in Deutschland (und in München) ein Gesicht gegeben – und einen Namen: als Annik Rubens ist sie regelmäßig „Schlaflos in München“. Die selbstproduzierte Sendung brachte ihr nicht nur viele Fans, sondern auch Aufträge zahlreicher klassischer Sender.
 
Telefonstreiche
Seit Jochen Bendel aka „Doktor Ben“ auf Radio Gong und später auf Radio Energy gab es keinen so lustigen Telefonstreicher mehr in München. Seine Verulkungsanrufe gaben in den Neunzigern ganzen Schülergenerationen Gesprächsstoff auf dem Pausenhof.
   
Undsoversum
Was Annik Rubens ihre Katze ist Timo Hetzel die Technik. Nach seinen erfolgreichen Sendungen „Bits und so“ sowie „Games und so“ hat der Podcaster gar ein ganzes Undsoversum erfunden. So heißt auch die zugehörige Website.
 
Volkes Stimme
Radio Lora und Radio Feierwerk lassen Münchner Bürger funken. Die Redaktionen stehen allen offen, die sich für Medienarbeit und Radioproduktion interessieren.
 
Wetten, dass...
... der beste Nachfolger für Thomas Gottschalk nicht aus dem Fernsehen, sondern aus dem Radio kommt? Matthias Matuschik moderiert die Sendung „Matuschke – Der andere Abend auf Bayern 3“. Der Mann klingt im Gespräch mit Stars und Hörern tatsächlich angenehm anders. Beinahe so gut, dass man ihm gerne einen Platz auf dem großen Bildschirm einräumen möchte.
 
Xanadu
Die Münchner Hörfunkstation Radio Xanadu gehörte zu den ersten Privatfunk-Sendern in Deutschland. Thomas Gottschalk baute den Sender 1991 zu einem rocklastigen Musikkanal um. Auch Günter Jauch hatte Einsätze am Mikrofon. Kommerziell erfolgreich war der Sender nie. 1994 erwarb der französische NRJ-Konzern die Mehrheitsanteile und benannte ihn in Energy München um.
 
You say, we play
Besondere Musikwünsche von Popkultur-Kennern werden in der Sendung „You Say, we play“ auf Bayern 2 erfüllt. Das Wunschkonzert für den ausgefallenen Musikgeschmack läuft jeden letzten Samstag im Monat um 23.05 Uhr.
 
Zündfunk
Wer Inspiration für gute Laune sucht, sollte sich im Wikipedia-Eintrag des Zündfunks all die Namen durchlesen, die der Bayerische Rundfunk seinen jungen Angeboten schon gegeben hat. Aber nicht nur weil der Zündfunk seit Anfang 1974 Bestand hat, ist er sowas wie der Dreh- und Angelpunkt des Münchner Radios – selbst wenn er heute offiziell ein Szene- und kein Jugendprogramm mehr ist. Jede wirklich gute Stimme in München hat schon in ein Zündfunk-Mikrofon gesprochen und jeden Abend um 19 Uhr sollte man ihn wieder einschalten – gerade weil das so gar nicht zum Nebenbei-Medium Radio passt. 



Text: anna-kistner - SZ-Collage: Christopher Stelmach

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