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Das Lehrerzimmer des Pop - Tocotronic über den Backstageraum

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Mit Tocotronic bin ich jetzt seit etwa 13 Jahren regelmäßig auf Tour, mit meiner zweiten Band Phantom/Ghost auch schon seit fünf Jahren. Das schlimmste Erlebnis in Sachen Backstageraum hatte ich, als wir 1997 mit Tocotronic in Kassel aufgetreten sind. Es war einer dieser Wintertage, an denen es nicht richtig hell wird. In dem Club, in dem wir spielten, haben die Veranstalter den Backstage-Raum nun ausgerechnet mit Schwarzlicht beleuchtet und düsterste Grufti-Musik der New Yorker 80er-Jahre-Band The Swans laufen lassen. Von dieser Band heißt es, dass sogar Zuschauer bei den Konzerten vor Angst flüchteten, weil der Sound so bedrückend ist. Der einzig ruhige Ort, auf den man sich zurückziehen konnte, war die Toilette – nicht zu Unrecht das „stille Örtchen“ genannt. Doch wenn man aufs Klo ging, hörte man durch die dünne Wand, wie im angrenzenden Gebäude eine Nazi-Band probte. Vor allem ihr Lied „Deutsche Jugend, die sich wehrt, ja was ist daran verkehrt.“ Das war wahnsinnig gruselig. Ich fühlte mich wie in einem der Alienfilme. Selbst die Käsebrötchen, die für uns backstage bereit standen, sahen in dem Schwarzlicht seltsam unnatürlich und eher wie phosphorizierende Pilze aus. Mit meiner zweiten Band Phantom/Ghost ist dagegen eher das Nichtvorhandensein eines Backstageraumes das Problem. Anders als mit Tocotronic spielen wir als Phantom/Ghost oft in Elektro-Clubs. Unsere Auftritte sind dort meist in das reguläre DJ-Programm eingebettet und oft gibt es dort gar keinen richtigen Backstage-Raum mit Brötchen und Snacks, Kaffee und Bier. Man bekommt nur Getränkebons in die Hand gedrückt. Das Anstrengende daran ist, dass man innerhalb dieses Club-Kontexts oft erst sehr spät auftritt. Einmal haben wir zum Beispiel in Berlin in der Panorama Bar, einem sehr guten Techno-Club, gespielt. Nach dem Soundcheck am Nachmittag haben wir den Veranstalter gefragt, wann wir denn auftreten sollen. „Irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr morgens“, hat er gesagt. Was macht man dann? Natürlich bin ich noch einmal nach Hause, aber ich kann nicht bis um 4 Uhr schlafen oder fern schauen und dann erst in den Club gehen. Das schaffen wahrscheinlich auch nur die abgebrühtesten Techno-DJs. Wenn man aber im Club bleibt und ein bisschen vorglühen will, hängt man dort die ganze Nacht rum und hat nicht einmal einen Raum, in den man sich zurückziehen kann. Das ist für einen DJ vielleicht nicht so ein Problem. Aber wenn ich den ganzen Abend an der Bar mit den Bons die Getränke holen muss, bin ich vor dem Auftritt eigentlich schon heiser. Oder ich werde todmüde. Außerdem muss ich, wenn man erst so spät spielt, höllisch aufpassen, dass ich nicht schon betrunken bin. Mit der letzten Phantom/Ghost-Platte haben wir uns von der Elektronik etwas verabschiedet und uns eher dem Chanson zugewandt. Wegen unseres neuen Fischer Dieskau-esken Bühnenprogramms mit Gesang und Thies Mynther am Konzertflügel sind wir bei der letzten Tour fast nur noch in Theatern aufgetreten, weil die immer einen Flügel haben. Im Theater gibt es natürlich ganz wunderbare Garderoben mit Schminkspiegeln und allem, was das Herz begehrt. Wobei es einmal vorgekommen ist, dass ausgehungerte und durstige Schauspieler unsere Essensvorräte eingepackt und das, was wir nicht mehr wollten, für harte Zeiten gehamstert haben: Saft, Käse, Brot. Das war sehr lustig. Vor allem weil sie es nicht gleich gegessen, sondern mit nach Hause genommen haben. Hier kannst du die Bilder anschauen, die die Fotografin Anja Lubitz beim Immergut-Festival im Sommer von den Backstage-Räumen unterschiedlicher Bands gemacht hat - u.a. auch von Phantom/Ghost. Welche Band hat sich bespielsweise auf diesem Bild auf ihren Auftritt vorbereitet?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Das Bild auf der vorherigen Seite gehört zu der New Yorker Band Radio 4. Wer nutze aber diesen Backstageraum?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Die Aufnahme auf der vorherigen Seite wurde vor und nach den Auftritten der Hamburger Jungs von Tomte gemacht. Und welche Band fehlt auf diesem Bild?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Die zum Bild passende Band ist Dirk von Lowtzows zweites Projekt Phantom/Ghost. Sie spielten ebenso auf dem Immmergut-Festival 2006 wie die Band, die diesen Backstageraum bewohnte. Weißt du, wer es ist?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Auf dem Bild auf der vorherigen Seite fehlten Mia. Und welche Band fehlt auf diesem Bild?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Der Backstageraum der vorherigen Seite gehört zur Band Fotos und weil das so gut passt hier nochmal alle Fotos auf einen Blick: Radio4

Tomte

Phantom/Ghost

Mia

Fotos

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