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Die Nachmacher

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Athanasia, 23 „Über 90 Prozent von uns beziehen Bafög, bei mir sind das 381 Euro im Monat. Weil ich noch daheim wohne, reicht das gerade so. Eine Zeit lang habe ich in einem Hotel an der Rezeption gejobbt. Aber der Job hat sich negativ auf meine Schulleistungen ausgewirkt. Am Anfang musste ich lachen, weil ich wieder in einem Klassenzimmer sitze. Aber es ist alles nicht mehr so sorglos wie früher. Wir verhalten uns im Unterricht nicht wie ein alberner Haufen. Die meisten gehen sehr zielgerichtet an die Sache heran, wie Einzelkämpfer."


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Sebastian, 23 „Ich will später Regisseur werden. Nach meinem Realschulabschluss habe ich erstmal eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker gemacht. Als Regisseur ist man ja in einer Art Führungsposition. Ich will aber alles lernen, auch wie es ist, als kleiner Lichthelfer am Set zu arbeiten. Jetzt mache ich mein Abitur nach und bereite mich auf meine Bewerbung an der HFF (Hochschule für Film und Fernsehen) vor. Abi braucht man zwar nicht unbedingt dafür. Aber ich will den Abschluss schaffen, damit ich bessere Chancen habe.“


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Felix, 19 „Ich bin gelernter Friseur. Die Ausbildung bereue ich auf keinen Fall. Es ist ein schönes Handwerk, und ich werde es immer benutzen können. Aber ich kann mir nicht vorstellen, die nächsten zwanzig Jahre nur Haare zu schneiden. Was ich stattdessen später machen möchte, weiß ich auch nicht. Bis ich also mein Abitur habe, wird es noch vier Jahre dauern. Eine sehr lange Zeit, aber ich habe mich darauf gefreut, wieder auf der Schulbank zu sitzen. Man lernt hier Leute mit sehr unterschiedlichen Lebensläufen kennen.“


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Julia, 23 „Ich bin früh Mutter geworden. Meine Kinder sind zwei und drei Jahre alt, ich erziehe sie alleine. Nebenbei die Schule auf die Reihe zu kriegen, ist nicht sehr einfach. Wir haben Glück, dass wir eine Kinderkrippe für die beiden gefunden haben. Ich lerne nachmittags, wenn sie noch nicht zu Hause sind und abends, nachdem ich sie ins Bett gebracht habe. Später will ich auf jeden Fall studieren. Entweder Jura, Psychologie oder Innenarchitektur. Klappt es mit dem Abi nicht, könnte ich wieder als Außenhandelskauffrau arbeiten."


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Illustration: Julia Schubert

Manuel, 23 „Ich habe vor fünf Jahren schon mal auf der Fachoberschule versucht, mein Abi zu machen, bin aber wegen schlechter Noten in Mathe und Physik nicht durch die Probezeit gekommen. Eine Weile lang habe ich gar nichts gemacht und danach eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker. Das hat mir aber gar nicht gefallen. Auf einer Reise durch Südamerika habe ich mich schließlich dazu entschlossen, es noch mal zu probieren. Die Motivation von allen auf dem Kolleg ist groß, aber schon in der Probezeit scheiden viele aus.“


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Nicole, 29 „Ich habe mich für dieses Kolleg entschieden, weil hier jeder unabhängig von seinem Alter eine Chance bekommt und man anders als auf dem Abendgymnasium keine Schulgebühren zahlen muss. Ich habe zehn Jahre Berufserfahrung als Arzthelferin hinter mir. In letzter Zeit fehlte mir bei der Arbeit die Motivation. Ich fühlte mich unterfordert. Ich würde später gerne Medizin studieren und selbst eine Praxis eröffnen. Im besten Fall bin ich mit 37 mit dem Studium fertig, aber darüber mache ich mir keine Sorgen.“


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Deniz, 25 „Das Abitur ist für mich in erster Linie eine Egosache. Ich bin nicht dumm, ich will mir beweisen, dass ich es kann. Früher habe ich als Maler gearbeitet, aber in dem Beruf hat man oft mit 50 schon körperliche Beschwerden. Als ich dann noch arbeitslos wurde, wollte ich etwas anderes ausprobieren. Anfangs war es natürlich seltsam. Man muss sich wieder an Autoritätspersonen gewöhnen und stundenlang auf einem Stuhl sitzen. Das konnte ich früher nicht, aber jetzt habe ich mir vorgenommen, es durchzuziehen.“


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Marie, 30 „Ich werde im Mai mein Abizeugnis in der Hand haben und bin echt froh, wenn es vorbei ist. Vor einigen Jahren habe ich es schon mal versucht, bin dann aber schwanger geworden und musste die Schule abbrechen. Meine Tochter ist jetzt fünf, sie geht ganztags in den Kindergarten. Wenn sie krank wird, muss die Schule für einige Tage ausfallen. Das Spitzenabi wird es nicht, aber ich bin zufrieden, wenn es besser als 3,0 ist. Danach möchte ich Medizin studieren.“

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