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Ferienjob in der Fremde

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Ein paar Stunden Arbeit jeden Tag und danach Strand, Nachtleben, Land und Leute kennen lernen. Und am Ende nicht nur eine Menge neue Erfahrungen mit nach Hause nehmen, sondern auch noch etwas Geld – der Plan klingt verführerisch: „Am ersten Tag pflückten wir 14 Stunden lang Trauben, bei 35 Grad. Zu trinken gab es lauwarmes Wasser, zu essen Weißbrot und Wurst – die perfekte Kraftnahrung für eine Vegetarierin wie mich. Am Abend hatte ich einen Sonnenstich und lag mit Schüttelfrost in einer stinkigen Scheune. Weil ‚Kost‘ und ‚Logis‘ ja umsonst waren, hatte ich an diesem Tag 20 Euro verdient.“ Erfahrungsberichte, wie der der 18-jährigen Auslandsjobberin Sonja, klingen manchmal ziemlich ernüchternd.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Illustration: dirk-schmidt Wer sicher gehen will, dass der Ferienjob im Ausland keine Enttäuschung wird, sollte ein paar Regeln beachten. „Im Grunde gilt dasselbe, was bei Jobs im Inland auch gilt“, sagt Margret Mies, die bei der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung unter anderem für Auslandsjobber zuständig ist: „Man muss sich unbedingt im Klaren darüber sein, was man von seinem Ferienjob erwartet und dann sollte man sich so gut wie möglich über die Arbeitsstelle, die man annehmen will, informieren.“ Online-Foren seien da oft eine Fundgrube. Wer bei seinem Sommerjob vor allem Erfahrungen sammeln will und dazu noch Adressen von netten Leuten in aller Welt, der ist bei einem internationalen Workcamp in der Regel gut aufgehoben: Baumhäuser bauen in Japan, Festivals organisieren in Australien, Tempel ausgraben in Spanien oder eine Schulküche in Afrika aufbauen – Organisationen wie „Service Civil International“ (SCI) haben ein vielfältiges Programm. Man tut dabei viel Gutes, allerdings nicht für den eigenen Geldbeutel: Die Fahrt zu den meisten Workshops müssen die Teilnehmer selber zahlen. Kost und Logis sind zwar in der Regel frei, aber die meisten Organisationen erheben Vermittlungsgebühren, die zwischen 50 und 160 Euro liegen. Wenn man etwas Geld mit nach Hause bringen will, ist es ratsamer als Saisonhilfskraft in Gastronomie oder Tourismus zu arbeiten. Am begehrtesten sind dabei Jobs, bei denen man mit den Gästen selbst zu tun hat und seinen oftmals nicht üppigen Lohn mit Trinkgeldern aufbessern kann. Meist werden bei solchen Jobs aber Vorerfahrungen erwartet und es ist dringend ratsam mit dem künftigen Chef abzuklären, welche Aufgaben man vor Ort tatsächlich übernehmen soll – am besten auch in Form eines Vertrags. So mancher dachte schon, dass er mit Blick aufs Meer exotische Cocktails mixen würde und stand dann den ganzen Sommer lang in einer fensterlosen Spülküche. Wenig Vorerfahrungen braucht man in der Regel für so genannte Farmjobs. Frische Luft und Bewegung sind hier garantiert, gelegentlich bekommt man davon aber auch etwas Zuviel ab. „Farmjobs können körperlich extrem anstrengend sein“, erklärt Mies von der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung. „Außerdem muss man sich auf Überstunden einstellen. Wenn das Wetter gut ist und das Obst reif, kennt kein Farmer mehr einen Sechs-Stunden-Tag.“ Andererseits hat man vor allem auf kleineren Farmen oft Familienanschluss, lernt viel über Land und Leute und kommt mitunter gestählt und braun gebrannt nach Hause. Welcher Ferienjob passt zu dir? Hier gibt es eine Übersicht, die dir die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Arbeitsmöglichkeiten im Ausland zusammenfasst.

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