"Was war dein erster Gedanke?", fragte mein Freund. "Ich möchte es bekommen," sagte ich. Dann weinte ich, denn ich hatte Angst davor, dass ihm dieser erste Gedanke nicht gefallen könnte.
Als ich der Ärztin gegenüber saß, waren sie wieder da, die Tränen, und sie wurden nicht weniger, als sie mir auf dem Bildschirm dieses kleine Pünktchen zeigte. Vierte Woche, hörte ich. Täglich war mir schlecht, ich rauchte, nur Bier vertrug ich nicht mehr, und ich befürchtete, es könnte auffallen, dass ich nur noch Apfelsaft trank. Ich vereinbarte den obligatorischen Termin bei Pro Familia, um für eine eventuelle Entscheidung gegen das Kind den Schein in der Tasche zu haben. Und ich wollte die Frau erwürgen, die mich fragte, ob es denn überhaupt einen schlechten Zeitpunkt gäbe, ein Kind zu bekommen. Niemand sollte sich einmischen, den ich nicht gefragt hatte.
Ich wollte mir mit dieser Entscheidung Zeit lassen, nicht spontan ja oder nein sagen, doch die Zeit rannte mir davon. Je länger ich wartete, desto weniger konnte ich mir vorstellen, das Kind nicht zu bekommen. Aber je länger ich wartete, desto größer wurden auch die Zweifel, ob ich das alles schaffen würde. Es war ein Teufelskreis, und es gab niemanden, der mir da raus helfen konnte.