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Produktbiografie: Sascha erzählt von seinen Leib- und Magenspeisen

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Ab etwa drei Jahren: Schokobrei Wenn es ums Essen geht, war mein Vater schon immer speziell. Mit Liebe zubereitet und individuell musste es sein. Fertiggerichte und Tütensuppen verachtete er. Also bekam unser Hund auch kein Dosenfutter, sondern selbstgemachtes Pansengulasch. Und ich wurde auch nicht mit aufgewärmter Kost abgespeist – mit einer Ausnahme, die ich bis heute toll finde: Schokobrei! Mein Vater hatte ein spezielles Rezept. Er nahm Vollmilch statt Wasser, acht Esslöffel Pulver statt vier und dekorierte das Ganze, wichtig, mit einem Klecks Vanillepudding in der Mitte.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Von 11 bis 13: Involtini alla siciliana Ganz schön schnöselig, ich weiß. Als Zwölfjähriger hat man eigentlich Schnitzel und Pizza zu essen, auf keinen Fall aber italienische Kalbsröllchen mit Risotto. Aber so war das eben damals bei mir, in den Roaring Nineties: Der Pony war zur Welle geföhnt und den GapKids-Hoodie aus dem Amerika-Urlaub und die Shaqnosis-Sneaker hatte außer mir in der ganzen Jahrgangsstufe nur der Max – und der war schon sehr cool. Zum Essen gab es konsequenterweise keine Rouladen, sondern Involtini. Ich muss furchtbar gewesen sein.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Von 14 bis 16: Gemüseburger Mit 14 wurde ich von einem Tag auf den nächsten zum Vegetarier. Auslöser war ein Film im Erdkundeunterricht, 7. Klasse: „Das Schnitzel – von der Weide auf den Teller.“ Elektrogeschockte Kühe, Tiertransporte, der qualvolle Erstickungstod eins Kükens – dieser ganze Film war ein einziger Katalog brutaler Gemeinheiten. Von jenem Tag an war ich beim Essen nicht mehr besonders wählerisch; es musste nur fleischlos sein. Gemüseburger sind genau das. Frisch aus der Friteuse schmecken sie sowieso wie die echten.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Von 16 bis 18: Rostbratwürstl mit Kraut Nach und nach wurde ich mit dem vorsichtigen Konsum von Würstchen und Frikadellen wieder zum Fleischesser. Das einzig Wichtige war mir, dass ich das Fleisch auf meinem Teller keinem Tier mehr zuordnen konnte. Was bei Bratwürsten ganz klar der Fall ist, bei Steaks jedoch nicht. Deswegen konnte ich Bratwürstchen bald ohne Probleme und gar mit Genuß, Steaks jedoch nur unter sehr bestimmten Bedingungen zu mir nehmen. Ich musste dazu betrunken sein.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Bis 21: Tortellini & Philadelphia-Soße Mit 19 zog ich in meine erste WG nach Innsbruck. Zu Essen gab es Billiges aus dem Supermarkt. Frischkäse, getrockenete Tomaten, Speck aus dem 500g-Packerl und Ricotta-Tortellini. Dazu reichten wir Billig-Chianti und Kippen. Hmm!

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