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Runter kommt man immer

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Schyrenbad

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Über die Rutsche: Hier ist nicht mehr drin als ein kurzes, wellig-sanftes Gleiten ins Glück. Also selbst für Abwechslung sorgen: Beliebteste Rutschpose bei Jungs – in Rücklage auf Knien runterrutschen, die Fäuste vor der Brust ballen und so Fußballprofi-Torjubel üben. Rutschenlänge: 11 Meter lang und 3 Meter breit Gefälle: 18 Prozent Wasserdurchflussmenge: 120 m³ pro Stunde Maximale Geschwindigkeit: 5 Meter pro Sekunde Extras: keine Besonderheiten Baujahr: 2007 Das Bad drumherum: Das Schyrenbad macht sich von außen kleiner als es tatsächlich ist. Der Namensschriftzug ist irgendwo seitlich unter dem Dach eingeklemmt, und erst dahinter hat man freien Blick auf das weitläufige Grün. Zackig geschnittene Becken und zwei Sonnendecks – erhöhte Holzflächen für bräunungswütige Gäste – machen das Understatement dann allerdings wett. Öffnungszeiten: täglich 9-18 Uhr, bei besonders heißem Wetter bis 20 Uhr Anzahl der Becken: 3 Anzahl der Sprungtürme: keiner Extras: Tischtennisplatten, ein Schachfeld, ein Kletterspielplatz und ein Trampolinkäfig mit zehn Hüpffeldern Was kosten Pommes mit Ketchup: 2 Euro (gibt es erst ab 13 Uhr) Wie kommt man hin: U1, U2, Metrobus 52 - Kolumbusplatz; Metrobus 58 - Claude-Lorrain-Straße Besucherstruktur: Es sind beinahe alle Altersklassen um die Becken versammelt, wobei sich der Großteil der älteren Gäste doch lieber weit hinten auf der unberührten Wiese erholt. Auffällig sind dagegen aufgekratzte junge Eltern, die teils häufiger rutschen als ihre Kinder.


Michaelibad

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Über die Rutsche: Ein Muss für Science-Fiction-Fans. In giftgrüner Farbe und mit verschnörkelten Kurven steht sie da wie ein Gebilde aus einer anderen Zeit. Beim Rutschen liegt man zeitweise einem Bobfahrer gleich in der Rinne. Doch bevor man auch noch so schnell wird, ist es schon wieder vorbei. Rutschenlänge: 64 Meter Gefälle:11 Prozent Wasserdurchflussmenge: 120 m³ pro Stunde Maximale Geschwindigkeit: 6 Meter pro Sekunde Extras: abrupt wechselnde Kurven, die man aussteuern muss Baujahr: 1998 Das Bad drumherum: Auf der Bank vor dem Bad schauen ein paar ältere Damen skeptisch in den Himmel – und warten. Auf besseres Wetter vielleicht. Doch sie haben Pech, es wird später noch regnen. Derweil fetzen die jungen Besucher drin unermüdlich wie Duracell-Hasen über den Rasen, ins Becken hinein, die Rutsche hinauf, und wieder runter, über den Rasen, ins Becken hinein. . . Öffnungszeiten: täglich 9-18 Uhr Anzahl der Becken: 4 Anzahl der Sprungbretter: 3 Höchstes Sprungbrett: 10 Meter Extras: Tischtennisplatten, zwei Beachvolleyball-Felder, Fußballtore und ein Trampolinkäfig Was kosten Pommes mit Ketchup: 2,10 Euro Wie kommt man hin: U 5, StadtBus 195,199- Michaelibad Besucherstruktur: Das Gelände ist eindeutig in der Hand von entfesselten Schulklassen, in deren Mitte die Betreuer hilflos und verloren aussehen. Wer nun das Sagen hat, ob Jungs oder Mädchen, lässt sich nicht so leicht feststellen, da sie sich gegenseitig ausdauernd in Wasserkämpfen mit Schubsern und Gekreische bekriegen.


Prinzregentenstadion

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Über die Rutsche: Ein lässiger Traum in glänzendem Silber. Einfach zurücklegen, und schon wird man geruhsam durch die Kurven geschaukelt. Einzig das „Landebecken“ ist ein bisschen zu kurz, weshalb der Landeanflug sehr ruppig ausfällt und man einen Schwall Wasser in die Nase bekommt. Rutschenlänge: 50 Meter Gefälle: 10 Prozent Durchflussmenge: 120 m³ pro Stunde Maximale Geschwindigkeit: 5 Meter pro Sekunde Extras: elegante Kurvenführung Baujahr: 2002 Das Bad drumherum: Das Prinzregentenstadion passt gut ins Stadtbild. Umgekehrt aber stört dieses Stadtbild direkt vor der Nase, wenn es überwiegend aus Plattenbauten besteht. Wenig los hier. Vom klangvollen Namen, mit dem man das Schwimmbad im Vorfeld verbindet, bleibt letzten Endes nicht mehr so viel. Öffnungszeiten: täglich 9-18 Uhr Anzahl der Becken: 3 Anzahl der Sprungtürme: 2 Höchster Sprungturm: 3 Meter Extras: Kiosk mit Biergarten, Spielplatz Was kosten Pommes mit Ketchup: 2 Euro Wie kommt man hin: U 4, MetroBus 54, Stadtbus 100-Prinzregentenplatz; Tram 18- Friedensengel Besucherstruktur: Die Besucher sind in drei Kategorien rund um das Schwimmerbecken verteilt. Links die Kinder neben dem Spielplatz, gegenüber junge Berufstätige, die sich entspannt auf ihren Handtüchern ausstrecken. Und am Kopfende sitzen aufrecht die Rentner und testen, ob der eingebaute Sichtschutz an ihrem Liegestuhl wirklich was nützt.


Westbad

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Über die Rutsche:Nicht täuschen lassen – die Rutsche mag harmlos aussehen, aber sie hat es in sich. Einmal nicht aufgepasst, hat man sich schon zweimal um die eigene Achse gedreht. Das Rutschen auf dem Rücken ist zu empfehlen, auch wenn man sich die Badehose so an ungünstigen Stellen einzwickt. Rutschenlänge: 64 Meter Gefälle: 12 Prozent Durchflussmenge: 120 m³ pro Stunde Maximale Geschwindigkeit: 6 Meter pro Sekunde Extras: die schöne Aussicht vom Rutschenturm Baujahr: 1998 Das Bad drumherum: "Modernes Familienbad“ wäre der ideale Slogan. Überall Eltern, die ihren Kindern hinterher rennen und sie nach dem Hinfallen trösten. Oder mit den ganz Kleinen im Arm durch den Strömungskanal gleiten. Öffnungszeiten: täglich 9 - 18 Uhr, an heißen Tagen auch bis 20 Uhr Anzahl der Becken: 5 Anzahl der Sprungtürme: 2 Höchster Sprungturm: 3 Meter Extras: Kiosk mit Biergarten, Volleyballfelder, FKK (für Familien und Frauen) Was kosten Pommes mit Ketchup: Leider gar keine Pommes, alternativ ein Paar Wiener mit Semmel für 2,40 Euro Wie kommt man hin: Tram 19, MetroBus 57- Westbad Besucherstruktur: Neben fürsorglichen Eltern gibt es noch die eine oder andere Gruppe „Kindergeburtstag“, die johlend unter dem Wasserpilz herumhüpft. Und natürlich agile Senioren, die sich jeden Tag um die gleiche Uhrzeit unter dem gleichen Baum niederlassen. Rüstig wie sie sind, legen sie auch mit Abstand die meisten Bahnen im Becken zurück.


Ungererbad

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Über die Rutsche: Wovon man immer geträumt hat, aber nie den Mut dazu hatte – hier kann man es tun. Auf dem Bauch rutschen zum Beispiel, das Gefälle ist gering genug. Außerdem gut: Bei der zitronengelben Farbe der Rutsche denkt man sofort an Capri-Eis und Sommerurlaub. Rutschenlänge:57 Meter Gefälle: 10 Prozent Durchflussmenge: 120 m³ pro Stunde Maximale Geschwindigkeit: 5 Meter pro Sekunde Baujahr: 1998 Das Bad drumherum: Das rosa Hauptgebäude erinnert an die 60er Jahre – aber das lässt sich schon wieder als „Retro“ interpretieren. Hinter großen Bäumen ist man abgeschottet von der lärmenden Straße. Einzig irritierend am Idyll: die Häuser mit Balkonen, von denen man direkt ins Bad sehen kann. Öffnungszeiten: täglich 9 -18 Uhr Anzahl der Becken: 5 Anzahl der Sprungtürme: 2 Höchster Turm: 3 Meter Extras: traumhafte Süßigkeiten-Auswahl am Kiosk, FKK-Bereich, Open-Air „Kino am Pool“ (noch bis 12. August). Was kosten Pommes mit Ketchup: 2,30 Euro pur, 2,50 Euro rot-weiß Wie kommt man hin: U6, StadtBus 144- Dietlindenstraße Besucherstruktur: Hier veranstalten Jugendliche Arschbombencontests oder präsentieren ihre Muskelpakete auf einem Beckenrundgang. Viele Studenten kommen, ausgestattet mit Uni-Readern und Wasserflaschen, zum Lernen her. +++++ Tester: Lea Hampel und Florian Kaindl Illustrationen: Katharina Bitzl

Text: florian-kaindl - und lea-hampel

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