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Igitt, was isst du denn da?

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Das Gute und gleichzeitig Schlechte an Kantinen und Restaurants ist ja, dass man nicht alleine isst. Gut ist das, weil Gesellschaft schön ist und die Nahrungsaufnahme zu einem verbindenden Ereignis macht. Schlecht ist das, weil man sich gegenseitig auf die Teller schauen kann. Darum muss man sich manchmal gut überlegen, welche Speise man wählt.

In der SZ-Kantine zum Beispiel gibt es zwei beliebte Gerichte, die alle paar Wochen wieder auf der Speisekarte stehen: erstens die Leberwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln und zweitens die Senfeier mit Kartoffelbrei. Beide Gerichte haben den Nachteil, dass sie nicht besonders schön aussehen. Man selbst isst zwar mit der Zunge, die Augen essen bloß mit – die anderen aber essen das, was man auf dem Teller hat nur mit den Augen. Und was sehen sie? Eine aus der Pelle gedrückte Leberwurst, die einen gräulichen Fladen bildet, ähnlich dem, in den man letzten Sommer auf der Wanderung über die Alm getreten ist. Oder drei Senfeier, die weiß und prall in der Sauce liegen und ein wenig herumkugeln, wenn man das Tablett trägt. Mit so einem Teller voller Unordnung möchte man am liebsten keiner wichtigen oder geschmackvoll gekleideten Person begegnen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Auch bei einem ersten Date überlegt man sich nicht nur gründlich, in welcher Hose man die beste Figur macht, sondern auch, welches Essen vor einem auf dem Tisch die beste Figur macht. Und welches man zu sich nehmen kann, ohne dabei ungeschickt auszusehen oder ein Massaker auf dem Teller zu hinterlassen.

Gibt es für dich auch so ein Gericht, das du gerne magst, obwohl es eklig aussieht? Vermeidest du, es vor anderen zu essen? Hast du dich jemals für ein Gericht wirklich geschämt? Was war das Peinlichste, was je auf deinem Teller gelandet ist? Auf was hast du verzichtet, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen? Und was muss sich jemand bestellen, um dich vom Tisch zu verjagen? 

Text: valerie-dewitt - Foto: Marquis-de-Valmont/photocase.com

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