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Aus der Krise in die Krise

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Wenn man in diesen Tagen zum Kiosk um die Ecke geht, um sich eine Zeitung oder einen Schokoriegel zu holen, springen sie einem unweigerlich ins Gesicht: Grafiken, Tabellen und Diagramme. Auch einem mathematisch eher unbegabten Menschen erschließt sich auf den ersten Blick die Aussage der nach unten deutenden Pfeile: Das sieht nicht gut aus.

Dabei hatten wir die große Krise doch eigentlich schon 2008, mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers. Und danach der Dominoeffekt: Pleiten, Bankrotte, das Zittern um die eigenen Ersparnisse, das ewige Beteuern unserer Bundeskanzlerin, alles wird wieder gut werden. Besser ist es definitiv geworden, kaum zwei Jahre später sprechen alle von einem Wirtschaftsboom. Und jetzt, drei Jahre später, wieder eine Talfahrt?  

Im Moment hält die Schuldenkrise die Börsen fest im Griff. Am Wochenende wurden die Vereinigten Staaten von Amerika von der Ratingagentur Standard & Poor’s nach unten gestuft, von AAA auf AA+. Und auch der europäische Raum wackelt: Nach Griechenland sind weitere Länder auf finanzielle Unterstützung angewiesen, gerade erst hat die Europäische Zentralbank die Anleihen von Italien und Spanien gekauft. An den Börsen sieht es düster aus: Die Anleger werden immer unruhiger, das einzige, das noch sicher zu sein scheint ist Gold. Kein Wunder, dass die Goldpreise explodieren und in diversen Boulevard-Zeitungen die ergiebigsten Plätze in Deutschland abgedruckt werden – für alle die immer schon einmal selbst nach dem gelben Edelmetall schürfen wollten. Die Unruhe greift von den Börsen auf die Bevölkerung über: Selbst Menschen mit nur wenig Geld auf der hohen Kante studieren mittlerweile täglich Goldkurse, mittlerweile ist auch Kupfer als Geldanlage im Gespräch.  

Nur: Wie ernst ist die Lage denn tatsächlich? Wirft man einen Blick auf die Börsen wird klar: Sehr ernst. Für diesen Montag haben viele Experten einen großen Crash prophezeit, das wäre dann der zweite schwarze Montag in der Geschichte. Was kam, war mehr ein dunkelgrauer Montag – viele schlechte Nachrichten aber kein Zusammenbruch. Vielmehr geht es in kleinen Schritten abwärts, was die Nervosität an den Märkten weiter steigert. Damit steckt man in einer kleinen Spirale fest: Nervosität und Unsicherheit sind das reinste Gift für Aktienkurse. Über den Ausgang der Schuldenkrise wird viel diskutiert in diesen Tagen, das Einzige, worauf sich bisher alle einigen können: Raus kommt man aus der Krise nur, wenn man die grundlegenden Ursachen bekämpft. Im schlimmsten Fall müssen die entsprechenden Länder zum Schuldenabbau gezwungen werden – auch wenn Sparen weh tut. Denn nur gegen die Symptome zu kämpfen verspricht langfristig keinen Erfolg.  

Hast du Angst vor einer Rezession? Würdest du dein Geld in Gold anlegen oder hast du es  vielleicht sogar schon getan? Bist du auch verunsichert oder interessiert dich die Krise überhaupt nicht?



Text: julia-siedelhofer - Foto: dapd

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