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Der Ticker mit dem schlechten Gewissen: Tötest du deine Pflanzen?

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Das Fatale ist: Der Tod von Zimmerpflanzen kommt schleichend. Sie rühren sich ja nicht, beklagen sich nicht, und kurz vorm Abkratzen schreien sie auch nicht „Wasser! Wasser!“ Die Blätter bleichen vor sich hin, die Blüten verwelken, die Wurzeln fangen an zu gammeln und kaum versieht man sich, sind sie: dahin.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

So ging es bislang vielem Grünzeug, das unter meiner Aufsichtspflicht stand. In meiner Wohnung spielt sich immer wieder dasselbe ab: Man vertraut mir zum Geburtstag eine Orchidee an oder ich kaufe mir den billigsten Drachenbaum bei IKEA. Die ersten Wochen geht alles gut, ich schreibe mir „Pflanzen gießen“ auf Erinnerungszettel und klebe sie an die Pinnwand in der Küche. Mit der Zeit vergisst man das immer öfter, dann ist man zwei Wochen im Urlaub und das Gewächs hat bereits eine ungesunde Farbe angenommen. Wenn sie schon so angekränkelt gucken, hat man noch weniger Lust sie zu gießen. Ist dann alles Leben aus ihnen entwichen, stehen sie noch solange leblos und vertrocknet herum, bis ich mich erbarme und sie alle zusammen in den Hausmüll werfe. Das gibt mir zu denken, denn ich hätte gerne eine Katze, mittelfristig auch Kinder und möchte nicht irgendwann wegen fahrlässiger Misshandlung mit Todesfolge vor Gericht stehen. Geht es dir auch so? Sterben Pflanzen immer unter deiner Obhut? Warum schafft man es einfach nie, sie zu gießen?

Text: xifan-yang - Bild: photocase/juliewie

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