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Der "Was'n widerliches Wetter!"-Ticker

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Vor gerade einmal zwei Wochen haben wir noch "den schönsten Herbst der Welt" ausgerufen und dich aufgefordert, die bunte Jahreszeit mit deinen eigenen Fotos zu würdigen. Goldene Oktobertage, Spaziergänge durch raschelndes Laub, Kastaniensammeln, der erste Morgentau und die ersten Eisblumen… keine Frage, all das ist traumhaft. Aber das vergangene Wochenende hat zumindest mir jegliche Lust auf weitere Herbsttage gründlich ausgetrieben – und die Vorfreude auf den kommenden Winter gleich dazu. Nasskalter Nieselregen, schwarz-graue Wolkendecken, kürzer werdende Tage, das elende sich-immer-Einpacken-Müssen bevor man aus dem Haus geht und das nicht minder unangenehme Abnehmen der feucht-klammen Zwiebelschalen nach der Rückkehr ins Trockene. Die wirklich idyllischen Herbst- und Wintertage kann man doch alljährlich an einer Hand abzählen, der Rest ist matschig brauner Einheitsbrei.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Nun bewirken Wehklagen über das Wetter leider nur allzu selten einen sofortigen Sinneswandel bei Petrus und da Sonnenschein auf Knopfdruck noch erfunden werden muss, erübrigt sich jedes weitere Lamentieren eigentlich. Mich interessiert an dieser Stelle etwas ganz anderes: Wenn es ums Wetter geht, dann teilt sich die (mir bekannte) Menschheit in zwei ziemlich genau gleich große Lager. Die einen schauen morgens aus dem Fenster, sehen dunkle Wolken am Himmel, zucken mit den Schultern, schnappen sich ihre Regenjacke und verschwenden die kommenden zwölf Stunden nicht einen weiteren Gedanken daran. Warum sich unnötig aufregen, wenn man es ohnehin nicht ändern kann? Eine rhetorische Frage und dennoch gibt es Menschen wie mich. Die Farbe des Himmels spiegelt meine Stimmung ziemlich zuverlässig wider; ob strahlend-blau oder trüb-grau, meine Laune geht damit meist Hand in Hand. Wobei es auch genau umgekehrt laufen kann: ein herrlich fauler Sonntagnachmittag setzt nun einmal Dreckswetter voraus; je ungemütlicher es draußen ist, desto entspannter liegt es sich auf dem wohlig-warmen Sofa. Ganz grundsätzlich gilt aber: wirklich Recht kann man es mir eigentlich nie machen. Ob unerträgliche Hitze, bittere Kälte oder sintflutartiger Regen, irgendwas stört mich eigentlich immer. Wie schaut die Sache bei dir aus? Verdrehst du nur genervt die Augen, wenn deine Mitmenschen mal wieder die ewig gleichen Nörgeleien über die meteorologische Großwetterlage anstimmen, weil es dich weitestgehend kalt lässt, ob es draußen regnet, stürmt oder schneit? Oder gelingt es dir ebenso wenig wie mir, deine Laune gänzlich vom Barometer zu entkoppeln, sodass dir die "falsche" Witterung schon mal den Tag versaut?

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