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Dosenpfand, Flaschenpfand - Handypfand?

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Dass nicht nur Smartphones sondern auch alte Nokias voll mit Edelmetallen und verwertbarem Schrott sind, ist kein Geheimnis – trotzdem finden die wenigsten davon den Weg in die Recyclinganlage. Die meisten gammeln in jenen Schubladen rum, über die wir schon lange die Kontrolle verloren haben, ohne Hoffnung auf Wiederverwendung. Es sei den irgendein Bekannter startet bei Facebook, den Aufruf: „Jemand noch ein altes Handy übrig?“, weil sein altes in der Isar, der U-Bahn oder der Mikrowelle ein frühes Ende gefunden hat. 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Kennt man ja von Flaschen, könnte bald auch auf Handys sein: das Pfandzeichen.

Wer noch alte Handys hat und sie nicht als Erinnerungsstücke an frühe Jugendjahre braucht, kann diese schon länger freiwillig zum Recycling einreichen. Teilweise gibt’s dafür sogar noch Geld oder es geht eine Spende für gute Zwecke davon ab.  

Weil das aber scheinbar nicht ausreichend genutzt wird, wird in der Politik schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt, auf Handys ein Pfand zu erheben. Das hat am Dienstag auch Marlehn Thieme vom Rat für nachhaltige Entwicklung im Interview mit der Frankfurter Rundschau gefordert. So sollen Handys, wie heute Bierflaschen, in Sammelstellen abgegeben, statt gebunkert oder weggeworfen werden.  

Durch diesen Vorstoß würden unsere Schubladen zu Goldgruben und die Platinminen im Kongo geschont. Das Ziel ist eine Gesellschaft ohne Müllproduktion, in der jeder Rohstoff recycelt wird. Das hilft dem Planeten und die Müllecke bietet Platz für Zimmerpflanzen, Aquarien oder die Büste des Lieblingsphilosophen.  

Was hältst du davon? Hat das Handypfand deiner Meinung nach überhaupt eine Zukunft oder bist du schon mit der Dosenrückgabe überfordert? Wie hoch müsste das Pfand sein? Und worauf macht es sonst Sinn? Zigarettenfilter, Pizzakartons oder die Giraffe mit den überflüssigen Genen? Was sollte sonst noch wiederverwendet werden? 


Text: jetzt-redaktion - Piet van Riesenbeck; Illustration: Katharina Bitzl

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