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Hast du ein Arbeits-Archiv?

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jetzt.de wird täglich mit einer Menge Material befüllt, von Usern, von der Redaktion, von freien Autoren. Man stelle sich vor, eine Art Server-Super-GAU träte ein und das ganze Land aus Texten, Textchen, Bildern, Rätseln und Gedanken wäre auf einmal von der Karte der Internetwelt verschwunden. Es gäbe nur noch ödes Brachland, verkohlte Baumstümpfe und unendliche Weite. Wäre dann alles verloren? Oder haben viele vorgesorgt und zum Beispiel ihre Texte an drei verschiedenen Orten als Word-Dokument gespeichert? Vielleicht sogar Screenshots einer angefertigten Fotostrecke gemacht?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Die große Frage, die dahintersteckt, ist wohl, wie sehr man an etwas hängt, das man erschaffen oder mit dem man gearbeitet hat. Es gibt Menschen, die heben ihre gesamten Unimitschriften jahrelang in acht dicken Ordnern auf, die sie bei jedem Umzug in eine Kiste packen und unter schwerster Anstrengung drei Stockwerke hinunter und vier wieder hinauf tragen. Andere werfen nach jedem Semester sämtliche Kopien in den Müll, nehmen alle Klebezettelchen aus dem Lehrbuch und verkaufen es bei Ebay. Und was ist eigentlich mit den Menschen, die etwas zum Verkauf anfertigen? Ist der Tischler traurig, wenn sein Tisch verkauft wird? Macht der Künstler Fotos von seinem Werk, bevor der Sammler es mitnimmt?

Nach so vielen Fragen nun die Frage an dich: Was von den Dingen, die du erarbeitest, hebst du auf? Hast du ein Arbeits-Archiv? Liegen dir die Unterlagen deiner letzten Seminararbeits-Recherche am Herzen, weil du so viel Zeit darauf verwendet hast? Trennst du dich nur ungern von selbstgebastelten Geschenken? Speicherst du alle deine Texte in einem Ordner mit dem Namen „gesammelte Werke"? Oder ist dir das alles total egal – und wenn du etwas fertig gestellt hast, dann ist es eben fertig, dann kann auch alles weg, was damit zu tun hat und du lässt die gesamte Arbeit hinter dir? 

Text: nadja-schlueter - Foto: Swiezynski (photocase.com)

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