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Im Zweifel ist es Kunst – Der Banausenticker

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Wenn mich mal jemand zu einem Museumsbesuch überredet hat, finde ich es oft gar nicht schlecht. Das letzte Mal (ja, ist schon einige Zeit her) hatte so ein Inder einen gigantischen Wachsblock durch das Haus der Kunst geschoben. Der Block war so groß wie ein Haus und rot. Im Museum sah es aus, als hätte jemand eine Herde Schweine geschlachtet. Ich fand das irgendwie beeindruckend. In diesem Zusammenhang lege ich besonderen Wert auf das Wort „irgendwie“.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die ganz Kunst nämlich ist für mich ein einziges „Irgendwie“: irgendwie cool, irgendwie langweilig, irgendwie beeindruckend, irgendwie voll der Blödsinn. Erklären kann ich es fast nie. Und weil ich es nicht erklären kann und man mich zu einem Museumsbesuch immer erst überreden muss, frage ich mich, ob mir Kunst nicht eigentlich vollkommen egal ist. Und nur, weil man ständig an allen Ecken hört: Kunst ist wichtig, Kunst muss sein und der Damien Hirst, der Irre, verkauft goldene Kälber und Totenköpfe mit Diamanten für wahnsinnig viel Geld. Vielleicht lässt mich Kunst genauso kalt wie Autos, aber weil alle ständig davon reden, denke ich mir: Irgendwas muss ja dran sein. Könnte zumindest so sein… Wie ist das bei Dir? Gehst Du gerne ins Museum? Wie hältst Du es mit der Kunst? Was ist Kunst? Oder darf man die Frage gar nicht stellen?

Text: philipp-mattheis - Foto: dpa

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