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Klamaukige Namen: "Wie der Michel aus Lönneberga?"

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Um es kurz zu machen: Ich bin der Hamburger Holzmichel aus Lönneberga – das zumindest ist in vier Worten das, was ich mir in etlichen Variationen seit meiner Kindheit anhören muss. Der Vorname Michel ist halbwegs selten, aber doch jedem ein Begriff. Das verleitet die Menschen zu einer fragwürdigen Form des Humors: dem Namensklamauk. Kaum habe ich mich vorgestellt, kommt die grinsende Nachfrage: "Wie der Michel aus Lönneberga?" Genau der. Noch schlimmer: der Nachsatz "ab in den Tischlerschuppen." 

Schon richtig, nach diesem Jungen mit Büsse (Holzgewehr) unterm Arm, Müsse (Mütze) auf und Schabernack im Kopf haben meine Eltern mich benannt. Die Geschichten über das kleine Dorf in Småland habe ich geliebt. Und die gedankliche Brücke von mir zu meinem schwedischen Namensvetter scheint schnell geschlagen. Egal, ob der neue Chef oder eine Bahnbekanntschaft vor mir steht.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Stremmel? Biazza? Haunhorst? Gib' den jetzt-Mitarbeitern die Wortspiele, die sie verdienen!

Weißt du noch, dieses grausige Jahr 2004? Deutschland fliegt bei der Fußball-EM in der Gruppenphase raus, die Sondersteuer auf Alkopops wird eingeführt und eine Band namens De Randfichten legt erfolgreich ein altes Volkslied neu auf: "Lebt denn der alte Holzmichel noch, Holzmichel noch, Holzmichel noch?", hieß es von da an augenzwinkernd. Lustig, hm? Glücklicherweise konnte ich jede Ulknudel beruhigen: Ja, er lebt noch.

Etwas später musste eine Hamburger Kirche herhalten, um meinen Namen verständlich zu machen. Die Hauptkirche St. Michaelis ist zwar dem Erzengel Michael geweiht, heißt im Volksmund aber "Hamburger Michel" – und ist weit über Hamburg hinaus bekannt. Mein Pech.  

Zur gleichen Zeit: Die ersten Partys, die ersten Schnäpse, die ersten Abstürze. Und im Freundeskreis eine neue Namens-Variante: Der Pichel-Michel ploppte auf, blieb ein paar Wochen und verschwand wieder.  

All diese Assoziationen, Reime und Wortspiele sind keine Last für mich. Allein: Wer zum hundertsten Mal zum Holzmichel gemacht wird, ist davon irgendwann genervt. Dabei habe ich es vergleichsweise gut getroffen. Erinnere dich an die arme Lisa Loch, die monatelang von Stefan Raab verarscht wurde. Oder kennst du eine Martha Pfahl? Oder Rainer Zufall?  

Schluss jetzt! Und an dich die Frage: Welche fiesen, humorigen oder dämlichen Wortspiele werden aus deinem Namen gemacht? Bist du davon genervt? Und die Aufforderung: Gebt den jetzt.de-Mitarbeitern die Namen, die sie verdienen.  

Ach übrigens, vom Winde verweht und ein windiger Typ bin auch. 

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