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Mein Opa hatte einen sehr schönen und sehr alten orangefarbenen VW-Käfer. Er trug, soweit ich mich erinnern kann, das Kennzeichen WAT - KT 88. WAT für Wattenscheid, KT für seine Initialen, wofür die 88 stand, weiß ich nicht. Das Wattenscheider Kennzeichen war eine Besonderheit, denn seit 1974 werden diese Kennzeichen nicht mehr ausgegeben. Wer in Wattenscheid ein Auto anmeldet, bekommt das Kennzeichen BO für Bochum.

Mein Opa war immer recht stolz auf diese drei Buchstaben auf seinem Nummernschild. Einige Wattenscheider kämpfen noch immer darum, dass ihr altes Kürzel wieder an ihren Autos prangen darf. Sie dürfte die Nachricht über die Pläne von Verkehrsminister Ramsauer sehr freuen: Er will Städte und Gemeinden künftig frei über ihre Kfz-Kennzeichen entscheiden lassen. Damit könnten nicht nur ehemalige Kennzeichen wieder zum Leben erweckt werden, auch völlig neue wären denkbar. Die Folge wäre wohl eine Vielzahl neuer Kennzeichen, denen man auf langen Autofahrten hinterher rätseln könnte.

Und warum das Ganze? Womit ist so eine Änderung zu rechtfertigen, die sicher einige Umstellungen und Kosten in den Amtsstuben der Republik nach sich ziehen würde? Ein Sprecher aus dem Verkehrsministerium sagte, für Ramsauer liege der Wert der neuen Nummernschilder darin, eine lokalpatriotische Aussage mit sich herumzuführen: „Kennzeichen sind für die meisten Autofahrer eine Herzensangelegenheit. Sie sind Ausdruck von Heimatverbundenheit, Heimatliebe und Identifikation.“

Autokennzeichen eine Herzensangelegenheit? Ist das nicht ein wenig hoch gegriffen? Oder ist es dir wichtig, welche Buchstaben auf deinem Auto stehen? Begrüßt du die Initiative des Verkehrsministers?



Text: christian-helten - Foto: dpa

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