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Natürlich habe ich auch eines dieser hochtechnischen Smartphones, mit denen man neben Telefonieren, Simsen und Fotografieren noch tausend andere tolle Dinge anstellen kann. Kann! Klar, ich lade mir gerne die neuesten Apps auf mein Handy, bin damit auf Facebook und Twitter unterwegs und lese bzw. schaue mir darauf Nachrichten an. Aber mein Handy kann bestimmt viel mehr, vielleicht sogar Staubsaugen und Dosenöffnen. Das werde ich nur nie erfahren, denn beim bloßen Gedanken an Gebrauchsanweisungen und die Aufmerksamkeit, mit der ich mir diese durchlesen müsste, werden meine Augen müde.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Schon nach der Anweisung für „Die ersten Schritte“ hört es bei mir auf. Am Anfang will ich, ganz ehrgeizig, nichts falsch machen und den Akku das erste Mal nicht zu früh oder zu kurz laden. Aber danach ist Schluss mit der Vernunft. Wenn ich mir ein neues Handy oder einen neuen Laptop kaufe (nicht, dass das so oft vorkommt, aber ein paar habe ich mir über die Jahre doch schon anschaffen müssen), siegt einfach die Vorfreude.  

Das Auspacken und An-den-Strom-anschließen sind schon Hinauszögerung genug, die 200-seitige Gebrauchsanweisung ertrage ich einfach nicht mehr. Ich muss das Ding einfach anschalten und drauf los ausprobieren. Und zwar so lange, bis ich das Gefühl habe, ich kenne mich damit aus. Was natürlich nicht ansatzweise der Fall sein wird. Die Gebrauchsanweisung – oder in manchen Fällen das Handbuch – hebe ich in der dazugehörigen Schachtel auf. Und da bleibt sie auch liegen.  

Ich weiß, dass das unvernünftig ist. Auch, weil mein Freund so ein gutes Beispiel wäre und sich jede (!) Gebrauchsanweisung mit einer liebevollen Sorgfalt durchliest wie einen spannenden Krimi. Von vorn bis hinten. Und das bei jedem technischen Gerät. Ohne Ausnahme. Inzwischen sogar bei meinen elektronischen Neuanschaffungen.  

Bei Möbeln ist mir schon bewusst, dass es Sinn macht, in die Aufbauanleitung zu kucken, bevor man zwei Bretter zusammenschraubt. Auch Beipackzettel von Tabletten sollte man studieren, bevor man die erste einnimmt. Doch bei Handys und Computern setze ich – halb aus Faulheit, halb aus Überzeugung – auf die Trial-and-Error-Methode.  

Wie machst du das, wenn du dir ein neues Gerät kaufst? Liest du dir Gebrauchsanweisung durch? Oder probierst du einfach drauf los und bringst das Gerät erst einmal ohne Anleitung zum Laufen? Ist das immer gut gegangen oder hast du schon einmal was kaputt gemacht, weil du die Anleitung nicht gelesen hast?

Text: kathrin-hollmer - Bild: krockenmitte - photocase.com

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