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Mit Ampelfarben mehr Gesundheit? Der Kennzeichnungsticker

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Wer sich gesund ernähren will, sollte auf bestimmte Bestandteile in einem Lebensmittel achten. Um dieses Wissen für Laien zu vereinfachen wurde die Ampelkennzeichnung erdacht: sie markiert den Gehalt an Stoffen wie Zucker, Salz oder Fett mit Rot (für viel, d.h. greife sparsam zu und konsumiere nur gelegentlich), Gelb (für mittel, d.h. der Verzehr ist in der Regel in Ordnung) und Grün (für wenig → d.h. greife zu, das ist eine gesunde Wahl). Es geht also darum, dass Konsumenten – ohne aufwendiges Rechnen und Lesen erfahren, ob ruhigen Gewissens zugegriffen werden darf. Was die einen als „Farbe bekennen“ bewerben, wehren die anderen als „Volksverdummung“ ab. Der bunte Schnellfinder vereinfache zu sehr, meinen die Kritiker, weil er beispielsweise Butter beim Fettgehalt einen roten Punkt zuteilen würde oder Obstsäfte mit viel Fruchtzucker ungesünder als eine Cola light erschienen ließe. Zum anderen könnten sich die Lebensmittelkonzerne dazu ermutigt fühlen, vermehrt Süß- und Fettersatzstoffe bei Cornflakes, Chips und Schokokeksen einzusetzen, um ein Ampellicht von Rot auf Gelb schalten zu lassen. Blöd auch, dass die meisten Lebensmittel keine einheitliche Kennzeichnung haben, sondern als buntes Gemisch aus Punkten vor uns erscheinen würden: dreimal rot, einmal Gelb, zweimal Grün. Heißt das nun kaufen oder im Supermarkt liegen lassen? Glaubst du, dass die Ampelhoffnung von Verbraucherschützern und Krankenkassen aufgeht und im Kampf gegen die Dickmacher erfolgreich sein könnte? Wäre das eine Lösung um die rund 70 Milliarden Euro, die jährlich für Folgen des Übergewichts, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Altersdiabetes ausgegeben werden, zu senken? Wird den Menschen tatsächlich die Mühe abgenommen, sich neben den Preisen auch noch mit Inhaltsstoffen herumschlagen zu müssen? Oder bist du der Meinung, dass das „Signposting“ mehr verwirrt als nützt?

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