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RAF, demnächst in deinem Kino. Gehst du hin? Oder ist das kein Thema für unsere Generation?

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Es ist im allgemeinen Mediensummen unschwer zu überhören: In der nächsten Woche läuft der Film "Baader-Meinhof- Komplex" in den deutschen Kinos an. Flankiert von Titelgeschichten, Aust-Interviews und Schirrmacher-Empfehlungen, die natürlich jeweils nicht ohne Widerspruch bleiben.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Film jedenfalls hat schon vor Erscheinen geschafft, dass sich die Nation – wie auch schon letztes Jahr – mit dem Deutschen Herbst beschäftigt, passend zur Jahreszeit. Eines der Hauptanliegen der aktuellen filmischen Bearbeitung, die auf dem Standardwerk zur RAF-Thematik von Stefan Aust beruht, soll es sein, das Personal der RAF zu entromantisieren. Statt weichzeichnender Ikonographie soll der Film eine realitätstreue und ungeschönte Einordnung vornehmen. Ob das geglückt ist, darüber streiten sich die Kritiker - die meisten von ihnen vergleichen dabei ihre damalige reale Wahrnehmung mit dem, was der Kinofilm jetzt als echte Atmosphäre von damals verkaufen möchte. Unser Problem: Wir waren zur Hochzeit des RAF-Terrors noch nicht geboren. Wir kennen die Vorfälle und Zusammenhänge aus Büchern, dem Geschichtsunterricht, Reportagen oder eben Spielfilmen. Deshalb die Frage heute: Was bedeutet das eigentlich für dich, RAF? Kennst du dich richtig gut damit aus, oder reicht dir eine ungefähre Einordnung? Kannst du die Aufregung der Feuilletons rund um dieses Thema vertsehen? Siehst du die Gefahr der Romantisierung, vielleicht an dir selber? Wirst du in den Film gehen, hast du das Buch von Stefan Aust gelesen? Oder ist das eine Thematik, mit der Geburtenjahrgänge ab 1980 einfach nicht mehr viel zu tun haben?

Text: fabian-fuchs - Foto: Constantin Film

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