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Ticker: Was hast du in der Bibliothek gelernt?

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Bald ist das Wintersemester vorbei. Die Bologna geplagten Studenten packen ihre auswendig zu lernenden Ordner in den Rucksack und strömen in Scharen in die Unibibliotheken des Landes. Es heißt dann, dort könne man besonders ungestört lernen. Dort würde man endlich mal vorwärts kommen. In der Unibib, denken viele, lässt es sich im Lichtkegel der matt vor sich hin leuchtenden Tischlampe besonders gut in Richtung Weisheit streben. Man kann sich in einer Uni-Bibliothek auch durchaus häuslich einrichten: Bücherstapel links, Thermoskanne rechts, Laptop in der Mitte, Zettelmeer um einen herum.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Spätestens jetzt könnte es eigentlich richtig los gehen mit der Informationsaufnahme. Wäre da nicht die Freundin, die zum Cafe-Trinken in der Bibliotheks-Bar einläd. Wäre da nicht der Freund, der gemeinsam mit dir unten im Innenhof eine Zigarette rauchen will. Gäbe es den Stapel voller frischer Tageszeitungen im Eingangsbereich der Bibliothek nicht. Hätte nicht der komische Typ drei Reihen vor dir einen Zettel mit seiner Telefonnummer auf deinem Schreibtisch hinterlassen. Oft ist es so, dass sich in einer Bibliothek abenteuerliche Dinge erleben lassen – mit dem Lernen klappt es jedenfalls nie so wie es soll.  

Damit sich das in Zukunft ändert, hat sich die Uni Passau ein Parkscheiben System ausgedacht. Die Parkscheiben sollen benutzt werden, wenn der Arbeitsplatz für eine Pause verlassen wird. Die Dauer der Abwesenheit darf dann maximal eine Stunde betragen. Bei Überschreitung dieser "Parkzeit" kann der Platz geräumt werden. Das soll für Gerechtigkeit sorgen und zu Zeiten voller Bibliotheken garantieren, dass sich nicht auf Arbeitsplätzen die Bücher türmen – während der Bücher-Besitzer den Tag über lustig Kaffee trinkt. Die Streber auf dem Campus wird diese Regelung freuen. Alle anderen vermutlich weniger.  

Was haltet ihr von solchen Regelungen? Anscheinend ist Passau kein Vorreiter, sondern Mitläufer bei der Idee mit den Parkscheiben. Auch andere Unis haben das System schon ausprobiert. Wird das Leben in der Uni-Bib nun endgültig langweilig? Und für alle, die noch tun und lassen konnten in der Bib, was sie wollten: Was war euer denkwürdigstes Bibliotheks-Erlebnis?

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