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Verschlimmbessert

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Sicherlich ist Cecilia Giménez mit den besten Absichten ans Werk gegangen. Außerdem kann man ihr zu Gute halten: Dort, wo Farbe abgeblättert war, hat sie die Lücken aufgefüllt. Leider ist das auch alles Positive, was man über die Rettungsaktion der spanischen Rentnerin berichten kann. Giménez hatte spontan beschlossen, dem Verfall eines Jahrhunderte alten Christus-Freskos entgegenzuwirken, indem sie selbst den Pinsel in die Hand nahm. Sie hatte allerdings niemanden um Erlaubnis gefragt. Vermutlich hätte dieser Jemand die Aktion auch unterbunden. Nun schaut der von Giménez "restaurierte" Jesus wie ein Monchhichi aus.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Bei dem Fresko in einer Kirche in Borja, einem Ort in der Nähe von Saragossa, handelt es sich um das Werk "Ecce Homo", das von dem Maler Elias Garcia Martinez stammen soll. Der materielle Wert ist zwar nicht besonders hoch. Doch der Rettungsversuch von Señora Giménez könnte das beschädigte Bild endgültig ruiniert haben.

Die Geschichte von der alten Dame und dem "Ecce Homo" erinnert nicht nur daran, dass gut gemeint fast immer das Gegenteil von gut ist. Sondern auch daran, dass alle Dinge verfallen, kaputt gehen oder sonstwie degenerieren - einfach nur, weil sie älter werden. Ab und zu muss man dem Verfall deshalb entgegenwirken. Leider ist man dafür aber nicht immer kompetent.
 
An welcher Reparatur bist du zuletzt gescheitert? War es die Acht im Fahrrad, die aus der Wand gebrochene Gardinenstange, die leckende Spülmaschine? Hatte die Überschätzung deiner Fähigkeiten unangenehme Folgen? Oder gibst du sowieso immer alle Reparaturarbeiten an einen technisch versierten Freund oder eine Profi weiter?



Text: juliane-frisse - Foto: dpa

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