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Zoos sind paradoxe Orte: Einerseits dienen sie jungen Familien und verliebten Pärchen als beliebtes Ausflugsziel. Andererseits polarisiert der Zoo als Einrichtung, die sich immer wieder Kritik von Presse und Tierschützern einhandelt. Zu kleine Gehege, zu viele planlose Nachzuchten, dubiose Todesfälle und abnormales Verhalten. Ein aktuelles Beispiel ist der Vorfall, der sich am Dienstagmorgen in Halle ereignet hat. Seit Monaten wurde dort der Geburt des ersten „zooeigenen“ Elefantenbabys entgegen gefiebert. Doch die verlief anders als geplant. Das Muttertier tötete ihr Junges unmittelbar nach der Geburt, die Pfleger konnten nicht eingreifen. Dramen wie dieses sorgen immer wieder für neuen Zündstoff in der alten Debatte, ob Zoos nicht besser abgeschafft werden sollten.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Elefanten im Zoo: Unterhaltsam oder bemitleidenswert?

Ein deprimierendes Bild, das wohl jeder Zoobesucher kennt, sind die rastlosen Raubkatzen oder Bären, die Stunde um Stunde, Tag für Tag den immer selben Weg auf- und abtigern. Demgegenüber stehen neue Konzepte und Versuche, Gehege natürlicher zu gestalten sowie das alte Argument: Tierparks seien notwendig, um insbesondere (Stadt-) Kindern die heimische und eben auch die exotische Tierwelt näher zu bringen, um ihr Interesse daran zu wecken und ihnen zu vermitteln, dass dieses Tier hinter Gittern stellvertretend für seine schützenswerten Artgenossen in freier Wildbahn steht.

Aber ist es nicht paradox, Wildtiere mit Verhaltensauffälligkeiten dazu zu benutzen, den Naturschutzgedanken zu transportieren? Auf jeden Fall, würde ich heute sagen. Als Kind und Jugendliche allerdings, das muss ich zugeben, fand ich Zoos sehr spannend. Zum ersten Mal einen Elefanten bestaunen und die herumtollenden Paviane beobachten, das fand ich super. Aber ob ich sie durch diese Erlebnisse schützenswerter fand als zuvor? Schwer zu beantworten. Mittlerweile denke ich, dass Zoos zwar nicht das größte tierschutztechnische Übel sind, man die Geschehnisse dort aber keinesfalls ignorieren sollte. Sie einfach als eine Art Freizeitpark mit ein paar Tierchen zur Belustigung der Besucher zu sehen finde ich furchtbar unreflektiert.

Wie sieht es bei dir aus? Wann warst du zum letzten Mal im Tierpark? Wie stehst du zum Thema Zoo und warum? Gab es irgendwelche einschneidenden Zoo-Erlebnisse und Beobachtungen, die dein Bild (besonders) geprägt haben?    

Text: lisa-freudlsperger - Foto: dpa

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