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Was ist dein Plan B?

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Als Philipp Rösler 2005 noch Landesvorsitzender der FDP in Niedersachsen war, hat er sich selbst etwas versprochen. Er wolle, sagte er damals in einem Interview mit der SZ, im Alter von 45 Jahren seine politische Karriere beenden. Definitiv. Seine Begründung: „Politik verändert die Menschen; sie macht sie misstrauisch. So will ich nicht werden."  

Vier Jahre später, im Jahre 2009, wurde Rösler als das jüngste Kabinettsmitglied ins Amt des Gesundheitsministers berufen und im Mai dieses Jahres wird er möglicherweise Guido Westerwelle als FDP-Chef beerben und dann sogar die Rolle des Vizekanzlers einnehmen. Vielleicht hat er sich ein so steiles Karriereleiter-Hochkraxeln selber nicht recht zugetraut, als er den Satz vom selbstverordneten Politik-Ausstieg mit 45 aussprach. Momentan sieht es jedenfalls nicht so aus, als könne er seinen Plan B (raus aus der Politik, rein "in eine politische Stiftung zu gehen, die anderswo hilft, Demokratien aufzubauen") zeitnah umsetzen.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Was allerdings feststeht: Philipp Rösler ist mit seiner Wunschvorstellung, in sieben Jahren beruflich noch einmal etwas ganz anderes anzufangen, nicht alleine. Hört man sich im eigenen Bekanntenkreis um, sagen jedenfalls die wenigsten, sie wollen ein Leben lang bei der einen Firma bleiben. Die Vorstellung, man könne sich in ein und demselben Job ein Leben lang selbstverwirklichen, erscheint vielen unvorstellbar. Die meisten derer, die gerade ihr Studium oder eine Ausbildung abgeschlossen haben, nehmen jedenfalls nur selten einen Job an, ohne zu betonen: „Das mache ich jetzt erstmal. Bis in zwei Jahren bin ich da aber weg.“ Fünf Jahre später sind sie dann meist immer noch dort.

Denn so einfach ist es nicht, den Schlussstrich zu ziehen und ganz was Neues zu beginnen. Philipp Rösler zum Beispiel hatte lange Zeit vor, Truppenarzt zu werden. Auf die Idee, sein Glück in einem anderen Job zu suchen, brachte ihn sein damaliger Chef. „Der hat immer gesagt: ‚Rösler, Sie sind bei keiner Operation der Beste, aber immer der Lustigste.‘ Da war mir klar, dass ich in die Politik gehen sollte.”  

War dir schon immer klar, in welchem Beruf du eine Zukunft haben wirst? Oder gehörst du zu der Sorte Arbeitnehmer, die ständig auf den richtigen Moment warten, endlich in ihren eigentlichen Traumjob zu wechseln. Oder anders gefragt: Hast du einen Plan B?

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