Am Ende liegt das Haar in Büscheln auf dem Boden des Friseursalons. Nicht selten wundern sich dann Kunden darüber, wie der Haar-Haufen so groß werden konnte, obwohl man doch nur aussehen wollte wie immer.
magdalena-pemler
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Vor jedem Friseurbesuch stellt sich mir wieder die Frage: Mach’ ich frisurentechnisch weiter wie bisher, oder knüpfe ich an die Experimentalphase an, die mit 15 begann und pünktlich zum Studienbeginn endete? Was in der Zeit auf meinem Kopf los war, kann man vielleicht mit dem Wort ‚mutig’ zusammenfassen. Schön war es selten.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Soll ich's wirklich machen, oder lass' ich's lieber sein?
Im Laufe der Zeit ist mein Anspruch an die Frisur deutlich gestiegen: Mein Haupthaar sollte den Kopf im Winter einigermaßen warm halten und zu seltsam ist auch schlecht. Also blättere ich rechtzeitig vor dem Termin beim Friseur in Zeitschriften, streue im Bekanntenkreis Andeutungen („Ann Hathaway ist zwar fad, aber den Pixie Cut finde ich eigentlich ganz schön.“) und warte gespannt auf deren Reaktionen.
Egal, was ich mir dann letztendlich vorgenommen hatte, ob es was Neues sein sollte, oder das Alte in drei Zentimeter kürzer: Die endgültige Entscheidung fällt mit dem ersten Blick auf den Friseur, der die wichtigen Schnitte vornehmen soll. Macht er den Eindruck, als könnte er Ann Hathaway aus mir machen? Oder würde es eher aussehen wie Prinz Eisenherz in ausgefranst?
Wie verhältst du dich im entscheidenden Moment? Was sagst du, wenn der Friseur dir tief in die Augen schaut und dich fragt, wie du die nächsten paar Wochen und Monate aussehen willst?