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Wie siehst du deine eigene Generation?

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„Generation Disappointment“ lautet der Titel der aktuellen Ausgabe des renommierten TIME-Magazins. Diesen Namen verpassen die Autoren einer ganzen Generation von jungen Spaniern, die von der Finanz- und Wirtschaftskrise hart getroffen wurden. Da ist zum Beispiel die 23-jährige Lorena Dominguez, die noch bis vor einem Jahr einen guten Job beim Autohersteller Peugeot-Citroen hatte. Im Dezember entließ die Firma 3000 Arbeiter – 90 Prozent davon waren jünger als 35. Lorena musste sich seitdem von einigen Träumen verabschieden – nun benötigt sie wieder die finanzielle Hilfe ihrer Eltern, um ihre Grundschulden zurückzuzahlen. Auch der 24-jährige Manuel bezeichnet seinen finanziellen Status als „gefährdet“. Jahrelang bekam er genug Arbeit als Elektriker. Die Verträge waren zwar befristet, doch Arbeit war stets vorhanden. Jetzt ist Manuel wieder auf die Hilfe seine Mutter angewiesen. Anstatt als Elektriker zu arbeiten, macht er eine Weiterbildung zum Security-Guard. Und Ivan, der eigentlich für den Fischereibetrieb seiner Eltern arbeitete, schmuggelt jetzt Drogen. Gefragt, ob er daran glaubt, es einmal besser zu haben als seine Eltern, antwortet er: „Ich habe gar keine Erwartungen.“

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Autoren des Artikels sprechen deswegen von einer „enttäuschten Generation“. Die Arbeitslosigkeit in Spanien liegt bei 17 Prozent – und ein Drittel aller Jugendlichen unter 25 ist ohne Job. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie den Glauben an die Zukunft verloren haben: Kaum einer erwartet noch, es einmal besser zu haben als seine Eltern. Spanien ist neben Irland, Lettland und Island besonders hart von der Wirtschaftskrise betroffen. Das Jahrzehnt davor war allerdings von einem starken Aufschwung geprägt. Vor einigen Wochen erschien in Deutschland ein SPIEGEL-Sonderheft mit Titel „Wir Krisenkinder“. Auch darin werden junge Menschen porträtiert und aufgrund ihrer Zweifel, der wirtschaftlichen Gesamtsituation und der Arbeitsmarktlage als „Generation Prekär“ bezeichnet. Gemeinsam ist all diesen Jugendlichen Pragmatismus, eine gewisse Desillusioniertheit hinsichtlich ihrer eigenen Zukunft und das Fehlen großer Ideale. Kritiker dieses Über-einen-Haufen-Scherens weisen daraufhin, dass die Generation der Menschen zwischen 15 und 35 viel zu heterogen ist, um ihnen einen gemeinsamen Stempel aufzudrücken. Außerdem müssen als einzige Referenzgeneration immer wieder die 68er herhalten. Damals war die wirtschaftliche Gesamtlage besser, die sozialen Normen aber wesentlich repressiver – es gab also viel mehr Gründe zu rebellieren. Große Ideale hatten vor 1945 auch sehr viele junge Leute und heute ist man froh, ohne diese auskommen zu können. Wie siehst du deine eigene Generation? Welchen Stempel würdest du ihr aufdrücken? Bist du pessimistisch, was deine eigene Zukunft betrifft?

Text: philipp-mattheis - Foto: dpa

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