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Wie wichtig ist dir, woher deine Klamotten kommen?

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Zu seinen Klamotten kann man sich ziemlich viele Fragen stellen: Macht die Jeans einen Entenhintern? Hält der Pulli warm? Kratzt der Schal? Steht mir das? Die Frage, woher so ein fünf Euro T-Shirt stammt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde, fällt dabei oft unter den Tisch. Keiner möchte Sweatshops unterstützen, aber die meisten wissen nicht, wo man bezahlbare faire Kleidung herbekommt. Hilft es, nur in kleinen Boutiquen zu kaufen, oder sind die genau so in Skandale verwickelt, wie Textildiscounter? Steht heute nicht auf jedem zweiten Etikett „Made in China“ oder „Made in Bangladesch“? Und kann man sich fair produzierte Kleidung überhaupt leisten?  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Markt liefert dem Verbraucher, was er will: Große Auswahl zum kleinen Preis.

Wer an billige Kleidung denkt, kommt schnell auf den Namen H&M. Der schwedische Klamottenriese veröffentlicht jedes Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht und rückt sein Unternehmen mit organischer Baumwolle ins rechte Licht. Dass die Arbeitsbedingungen in vielen Betrieben immer noch katastrophal sind und H&M mit seiner Produktpolitik die Weltmarktpreise erfolgreich drückt, wird nicht erwähnt. Direkter Konfrontation mit ihrer Arbeitsethik gehen viele Bekleidungsfirmen lieber aus dem Weg. Und so schweigt auch H&M auf die Frage nach ihren Produktionsstandorten - aus Wettbewerbsgründen.  

Wie kann man sich also sicher sein, woher die Kleidung kommt und unter welchen Bedingungen sie produziert wurde? Einige Marken, wie Patagonia, room to roam oder Kuyichi haben sich ausschließlich auf die Herstellung von Fair-Trade Kleidung spezialisiert - und das zu akzeptablen Preisen. Diese Marken sind aber noch lange nicht überall zu haben. Deshalb bieten Websites Tools an, mit denen sich zumindest beim Onlineshopping Fair-Trade-Marken identifizieren lassen oder veröffentlichen Listen von deutschen Shops, die faire Kleidung führen. Das Plug-In Avoid eliminiert beim Shopping automatisch Marken, die mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht wurden. Damit ist das Problem aber noch lange nicht gelöst.  

Wie wichtig ist dir, woher deine Kleidung kommt? Bist du bereit, fürs gute Gewissen etwas mehr zu zahlen und dich vor dem Kauf zu informieren? Schaust du beim Shoppen aufs Etikett oder lässt dich die Debatte um die Bekleidungsindustrie kalt? 



Text: sina-pousset - Bild: marqs/photocase.com

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