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Wo ist der Lärm?!

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Freund A. schrieb jüngst. Von Vorweihnachtsumtrunk und großem Fest und Tradition. Viele Menschen würden kommen und ich solle mich anschließen! Es werde rauschend! Das hat mich verwirrt. Bei mir ist es im Moment nämlich hauptsächlich so, dass nix ist. Stille Zeit zwischen den Jahren – schon klar. Aber es scheint mir in diesem Jahr noch etwas extremer zu sein:  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Besinnlich oder laut: Wie hast du's gerne um Weihnachten?

Vermutlich liegt das an den besonders günstig verteilten Feiertagen. Vielleicht auch daran, dass ich als Selbständiger in den vergangenen Jahren oft alleine im Büro saß und einfach nicht gemerkt habe, dass außer mir niemand mehr arbeitet. In meinem Umfeld, privat wie beruflich, sind jedenfalls alle weg: Familienbesuche, Pärchenreisen über Silvester, Skiurlaub – ein Teil ist wohl auch in der Münchner Fußgängerzone, wie ich beim Panik-Einkauf am Wochenende gemerkt habe. Mich haben sie zurückgelassen – in einer Melange aus Plätzchenkrümeln und Abwesenheitsnotizen.  

Das ist für sich noch nicht tragisch. Ist schön ruhig hier und man bekommt viel auf die Reihe an einem Arbeitstag. Aber es greift auf alles andere über: Ich zögere, bevor ich Freunde anrufe („Sind ja eh nicht da ...“), mit einer Recherche anfange („Wer sollte mir da jetzt schon Auskunft geben ...?“) oder in Bars gehe („Haben doch eh bestimmt zu ...“). Und dann bleibe ich lieber gleich zu Hause. Vermutlich mache ich mir die stille Zeit damit in vorauseilendem Gehorsam selbst stiller als nötig. Aber der Aufruf von Freund A. blieb der einzige seiner Art.  

Wie ist das bei dir? Ist die stille Zeit auch so still? Und ist dir das grad Recht – laut und stressig ist es schließlich schon sonst immer? Oder brauchst du auch um Weihnachten herum etwas Lärm? Und wenn ja: Wie bekommst du ihn? Traditionelle Feierrunden? Spontanes Ausschwärmen als Steppenwolf? Sag’s uns! Laut!

Text: jakob-biazza - Foto: dpa

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