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Wo sind all die Kiffer hin?

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Kiffen macht ein bisschen blöde - das hat gerade wieder eine Langzeitstudie von US-Wissenschaftlern bestätigt. Die Forscher von der Duke University schließen aus ihrer Untersuchung, dass regelmäßiger Cannabis-Konsum das Gedächtnis verschlechtert, die Konzentrationsfähigkeit verringert und den Intelligenzquotienten senkt. Besonders negativ wirkt sich Kiffen bei jungen Menschen aus, weil Cannabis offenbar die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigt, wie die Wissenschaftler schließen. Wer erst später beginnt, regelmäßig Joints zu rauchen, dessen IQ leidet nämlich nicht so sehr. 

Es gibt anscheinend allerdings eh immer weniger kiffende Jugendliche in Deutschland. Das ist jedenfalls eines der Ergebnisse der HBSC-Kinder- und Jugendgesundheitsstudie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die vor ein paar Tagen veröffentlicht wurde. In der aktuellen Befragung von 2010 gaben knapp elf Prozent der Jungen an, Erfahrungen mit Cannabis gemacht zu haben. 2002 waren es noch 22 Prozent. Bei Mädchen ging der Anteil von fast fünfzehn auf knapp sechs Prozent zurück.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Was man zur Bewertung der Studienergebnisse wissen sollte: Die WHO befragt 10- bis 16-Jährige, würden stattdessen zum Beispiel 14- bis 20-Jährige befragt werden, dürften es also womöglich ein paar Kiffer mehr sein. Dennoch zeigt sich ziemlich deutlich: Der Cannabis-Konsum unter Jugendlichen geht stark zurück (wenn man die Möglichkeit ausschließt, dass Jugendliche einfach später anfangen zu kiffen als früher).    

Was glaubst du, woran liegt das wohl? Haben Jugendliche heute wegen G8 so viel Stress, dass sie in ihrer knappen Freizeit Besseres zu tun haben? Ist Kiffen uncool oder sind Jugendliche vernünftiger und gesetzestreuer geworden? Oder sind Pillen das neue Gras?

Text: juliane-frisse - Foto: dpa

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