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Bis zu 6000 Euro brutto für den Designer von Influencer-Fanartikeln

Foto: Privat / Collage: jetzt.de

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Der Job

Eine genaue Jobbezeichnung für das, was ich beruflich mache, gibt es eigentlich nicht. Ich würde mich als Gründer eines Merchandise-Unternehmens bezeichnen. Merchandise kennt man beispielsweise von Konzerten. Dort haben die Bands häufig Stände aufgebaut und verkaufen T-Shirts und Hoodies. Ich mache das Gleiche, nur eben für Influencer, also Youtuber und Instagramer, die auf diesen Plattformen erfolgreich sind und viele Fans haben. Mit den Influencern treffe ich mich und wir entwickeln anschließend gemeinsam eigene Kollektionen. Das sind nicht nur T-Shirts und Hoodies, sondern auch Handyhüllen, Caps, Taschen und neuerdings auch Bikinis und Badeanzüge für den Sommer. Diese Kollektionen werden dann in meinem Online-Shop vertrieben, der sich „Merchpop“ nennt. Zuletzt habe ich zum Beispiel eine Kollektion für Aquamarin entworfen, mit Caps, Handyhüllen, Taschen und Shirts.

Der Weg

Während der Schulzeit wollte ich unbedingt raus aus der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin. Das war nicht der Ort, an dem ich alt werden wollte. Damals habe ich bereits angefangen Mode zu machen und habe mit RTL, Viva und Kika zusammengearbeitet. Die haben mich mit 16 als „jüngsten Designer Deutschlands“ gefeiert. Das war eine sehr coole Zeit, an die ich gerne zurückdenke. Dadurch hatte ich auch die Chance, zwei Jahre in Folge mit einer eigenen Modenschau zur Berlin Fashion Week zu gehen. Das hat mich darin bestärkt, dass das der richtige Weg für mich ist. 

Nach der Schule bin ich dann nach Berlin gezogen, um Modedesign zu studieren. Vier Jahre lang habe ich mich dort noch einmal intensiv mit dem Thema Mode auseinandergesetzt, war ein halbes Jahr davon in Tel Aviv im Auslandssemester und auch einige Zeit in London zum Praktikum. Letztes Jahr habe ich mich dann nach meinem Bachelor in Berlin selbstständig gemacht.

Die Idee

Ursprünglich wollte ich immer ein eigenes Modelabel haben, doch mit den Jahren habe ich wirklich viele Labels scheitern sehen. Selbst wenn man sehr viel Geld reinsteckt, ist das noch lange keine Garantie dafür, dass es am Ende funktioniert und man damit erfolgreich wird. Da wurde mir klar, dass ich realistischer an mein Ziel herankommen muss. Ich brauchte eine neue Idee, denn keiner hat auf ein weiteres Modelabel gewartet, vor allem nicht in Berlin. 

Die Idee zu meinem eigenen Merchandise-Unternehmen, wie ich es jetzt führe, ist während des Modedesignstudiums gereift. In der Zeit bin ich selbst bei Instagram aktiver geworden, habe dort viele Fotos von Outfits gepostet und bin so auf der Plattform bekannter geworden. Dadurch sind auch Kontakte zu anderen Influencern entstanden. Nach meinem Studium habe ich mich dann gefragt: „Was kann ich jetzt mit den Skills und Kontakten anfangen, die ich habe?“ Am klassischen Modebusiness hatte ich keinen Spaß mehr und deshalb habe ich mit den Merchandise-Artikeln einen neuen Weg für mich gefunden. Das ist total entspannt. Ich habe Kontakt zu Influencern und kann trotzdem noch meinen Mode-Background einbringen.

Die Motivation

Das Tolle an meinem Job ist, dass ich die Influencer kennenlerne. Am liebsten treffe ich mich natürlich persönlich mit ihnen. Das ist bei denjenigen, die in Berlin und Umgebung leben, natürlich einfacher. Dann kann man sich Face-to-Face gegenübersitzen und über mögliche Ideen quatschen. Es macht wirklich Spaß, gemeinsam ein Konzept zu entwickeln und zu überlegen, worauf die Fans Lust haben. Wir analysieren, was den Influencer auszeichnet, was zu seiner Person passt und wie wir die Artikel umsetzen können. Aktuell habe ich sechs Influencer unter Vertrag. Es freut mich, dass ich sie so schnell von meinem Unternehmen überzeugen konnte. Bonnie Strange ist beispielsweise dabei. Der Kontakt kam zustande, weil ich vor ein paar Jahren in zwei ihrer Musikvideos mitgespielt habe. Sie hat ja auch eine eigene Band. Irgendwann haben wir uns dann noch mal zusammengesetzt und ich habe gesagt: „Hey, ich mache jetzt Merchandise. Hast du nicht Bock darauf?“ Sie war sofort überzeugt. Es ist sehr cool, sie als Partnerin dabei zu haben.

Die Nachteile

Die Nachteile als Gründer sind natürlich, dass man erstmal viel selber machen und vieles ausprobieren muss, bevor man merkt, was das Richtige ist. Außerdem gibt es natürlich auch Konkurrenzunternehmen. Ich bin nicht das einzige und erste Unternehmen, das auf die Merchandise-Idee gekommen ist. Heißt: Man muss konkurrenzfähig bleiben. Mit der Produktauswahl und den Preisen, die ich anbiete, bin ich da aber recht optimistisch. 

Das Geld

Mein Gehalt anzugeben, ist schwierig, weil es von den Verkäufen des Merchandise abhängig ist. Das ist auch so das Problem mit der Selbstständigkeit: Man weiß nie, wie das Geschäft im nächsten Monat läuft. Pro Monat rechne ich mit einer Spanne von 3000 bis 6000 Euro brutto. Ich strebe aber natürlich nach mehr, weil ich irgendwann meine Villa in Miami haben möchte (lacht). Aber so ist es momentan echt cool. Das Ganze ist sehr viel Arbeit, aber es lohnt sich. 

Die Frage, die auf Partys immer gestellt wird

Auf Partys muss ich oft erstmal erklären, was Influencer überhaupt sind. Besonders ältere Menschen haben noch gar nicht mitbekommen, dass Influencer die Stars der neuen Medien sind. 

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